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Description
(Text)
Zwei Grenzläufer finden durch Zufall einen Durchlass zu einem längst vergessenen Ort - eine Höhle, durchzogen von einer enormen Goldader. Nur eine blutjunge Indianerin beobachtet die beiden Männer, von denen nur einer die Höhle wieder lebend verlässt, entschlossen den Fund auf ewig geheim zu halten. Doch von diesem Gold weiß bald schon der gesamte Westen Amerikas, und Glücksritter aus allen vier Erdteilen suchen nach der "Lost Dutchman Mine". Umsonst! Nur "Bärenfrau", die vom eigenen Volk verstoßene Indianerin, kennt fortan das Versteck.Im Sog dieser Goldgräberstimmung möchte eine Gruppe Schausteller die Chance nutzen, reich und bekannt zu werden. Ein Frontiersmann führt sie hinauf in die Berge, wo sie anstatt Ruhm einen grausamen Tod finden. Nur der Seiltänzer Andrew überlebt und Bärenfrau nimmt sich seiner an, doch sie ist wie ihr Land: wild und grausam.
(Extract)
Wir verbrachten den Rest der Nacht damit, uns in der eisigen Kälte vor weiteren Angreifern zu verstecken. Sie blutete aus zahlreichen Wunden, doch, so versicherte sie mir mittels Gesten, konnten diese warten. Diesen Gesten entnahm ich auch, dass die Verletzungen sehr wohl schmerzhaft waren, jedoch nicht lebensgefährlich. An Schlaf war jedoch nicht zu denken, im Gegenteil! Die Temperaturen fielen in dieser Nacht wieder weit unter den Gefrierpunkt, machten, dass das Blut an meiner spärlichen Kleidung schnell fror, die wie ein eisiger Schild an meinem Körper hing. Irgendwann bei stockdunkler Nacht schlich eine weitere Gruppe Indianer an uns vorbei. Sie kamen mir vor wie ein Rudel hungriger Wölfe, das von den Bergen kam, um an unsrem Blut zu lecken. Den Geräuschen entnahm ich, dass sie ab und zu stehen blieben. Sie ahnten wohl, dass wir in der Nähe waren, vielleicht rochen sie uns sogar, doch sicher war ich mir nicht.Sie schlief. Als die Indianer wieder verschwunden waren, versuchte ich sie zu wecken, denn der Schlaf konnte sie umbringen. Unter ihrem Körper hatte sich eine bereits gefrorene Blutlache gebildet und es war viel Blut, mehr als ein normaler Mensch verkraften konnte. Die Kälte hatte ihre Wunden schwarz, steif und brüchig werden lassen. Eine davon, die am Oberschenkel, blutete immer noch.Mit meinen gefühllosen, kalten Händen frottierte ich ihren Körper und ohrfeigte sie, worauf sie die Augen aufschlug.'Káínawa', oder so etwas Ähnliches sagte sie mit fiebriger Stimme und sah sich unruhig um.'Sie sind weg!'Ich wusste nicht, was ich sonst hätte sagen sollen.Mein Tonfall hatte sie wohl beruhigt, denn sie entspannte sich zusehends. Ihr schmächtiger Körper schüttelte sich in der Kälte und ehrlich gesagt glaubte ich nicht, dass sie diese Nacht überleben würde. Wir würden beide sterben.'Die Hütte', flüsterte ich mit matter Stimme an ihr Ohr und zeigte zur Lichtung und zur Hütte dahinter. Demonstrativ blies ich in meine Hände, in denen fast kein Leben mehr war.'Wir brauchen Essen, Kleidung ... Decken.'Sie schüttelte energisch den Kopf und sagte etwas in ihrer Sprache, was ich so deutete, dass es zu gefährlich sei, zur Hütte zurückzukehren, weil sie nur darauf warteten, dass wir aus unserer Deckung hervorkrochen. Wen sie mit sie meinte, daran hatte ich keine Zweifel. Ich sah zu den Toten hinüber.'Káínawa?', fragte ich.Sie nickte heftig und voller Abscheu.Unweit von uns, etwas abseits vom Ort des Geschehens, schnaubte ein Pferd. [.]
(Author portrait)
Thomas Gast kämpfte fast zwei Jahrzehnte lang bei der Legion. Während seiner Dienstzeit lernte er sie so gut kennen wie nur wenige andere.