Description
(Short description)
Queer Reading macht Konstruktionen des Geschlechts und des Begehrens lesbar. Es öffnet etwa den Blick dafür, wie ,Heterosexualität' als postulierte soziale Norm in Texten stetig untergraben wird, und ermöglicht die Entdeckung homoerotischer Subtexte. Die Methode legt ein ,anderes Begehren' offen, das nicht den Äußerungen der Figuren und unseren Erwartungen entspricht. Sie erweitert so unseren Horizont und bedeutet damit eine Bereicherung jeder literaturwissenschaftlichen Arbeit. Das Studienbuch zeigt am Beispiel ganz unterschiedlicher Prosa, wie ein Text queer gelesen werden kann, und will zu eigenen queeren Lektüren ermutigen.
(Text)
Queer Reading ist eine Methode, die die Konstruktionen des Geschlechts und des Begehrens lesbar macht. Eine queere Lektüre öffnet etwa den Blick dafür, wie ,Heterosexualität' als postulierte soziale Norm in Texten stetig untergraben wird, und ermöglicht die Entdeckung homoerotischer oder homosexueller Subtexte. Ziel ist allerdings nicht, im Gegenzug andere Identitäten zur Norm zu erklären oder Autorinnen und Figuren Prädikate wie ,homosexuell' oder ,transsexuell' zuzuschreiben. Vielmehr legt Queer Reading ein ,anderes Begehren' offen, das nicht den Äußerungen der Figuren und unseren Erwartungen entspricht. Es erweitert so unseren Horizont und bedeutet damit eine Bereicherung jeder literaturwissenschaftlichen Arbeit. Das Studienbuch verdeutlicht anhand von Lektüren ganz unterschiedlicher Prosa, wie ein Text queer gelesen werden kann, und will seine Leserinnen ermutigen, sich Leitlinien zu erarbeiten, mit denen sie Texte selbst queer lesen können. Das Buch leistet neben der Methodendiskussion auch einen Beitrag zur Erforschung kanonisierter Autorinnen und Werke aus neuer Perspektive.
(Table of content)
Einleitung1. Der Begriff2. Heteronormativitätskritik als queere Denkbewegung3 Queer Studies in der LiteraturwissenschaftI ,Abweichendes' Begehren in ,konservativen' Texten. queer desire - straight text? Eduard von Keyserling: 'Wellen' (1911) II Das Scheitern der Heteronormativität an der Unstimmigkeit der GeschlechterrollenIII Queerying the queerAnnette Kolb: 'Die Schaukel' (1934) IV Völlig ,verkehrt herum' oder Die Melancholie der Devianz Radclyffe Hall: 'Quell der Einsamkeit' (1928) V Der Triumph des Queeren - ,weiblich' liebenAnna Elisabet Weirauch: 'Der Skorpion' (1917) VI Das lesbische Kontinuum VI.1 Politische und erotische BündnisseKerstin Grether: 'An einem Tag für rote Schuhe' (2014) VI.2 Romantische und neusachliche BündnisseIrmgard Keun: 'Gilgi. Eine von uns' (1931) VII Homosoziales Begehren - 'Between men; Between women'Eduard von Keyserling: 'Die Verlobung' (1907) VIII Frauenliebe: Homosoziale adoleszente Schwärmerei oder wahre Liebesleidenschaft? 'Mädchen in Uniform' (1931/1933) als (nicht) lesbisch gelesener Film/Text Christa Winsloe: 'Mädchen in Uniform' (1931/1933) IX ,Männlichkeit' zwischen Homosozialität und HomosexualitätRonald M. Schernikau: 'Kleinstadtnovelle' (1980) X Ausblick: Queere Ambitionen im PopromanX.1 Trügerische queere Phantasien oder Die Potenzierung der Heteronormativität Alexa Hennig von Lange: 'Relax' (1997) X.2 Lesbische Verführung als neosexuelle MachtdemonstrationCharlotte Roche: 'Mädchen für alles' (2015) XI Queer - ein SchlusswortLaurie Penny: 'Unsagbare Dinge' (2014)



