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Description
(Text)
Eine Frau reist um die Welt. Allein. Im 19. Jahrhundert. In Paris steht 100 Jahre später eine andere Frau in der Küche. Mit ihrer Geliebten. Im Wohnzimmer warten Mutter, Mann und Kinder. Es ist Weihnachten, eigentlich das Fest der Liebe. Judith Arlt hat die Lebenslinien dieser beiden Frauen verbunden, zu einem Roman, der zwischen den Zeiten und zwischen den Kontinenten changiert. Literarisches Vorbild der weltreisenden Carolina ist Lina Bögli. Die stammte aus der Schweizer Provinz und war um 1900 allein unterwegs in der Ferne. Als erste Frau stieg sie zu Fuß auf den hawaiianischen Vulkan Haleakala. Die Liebe ihres Lebens aber ließ sie in Krakau zurück. Auch Irène, die Frau aus Paris, schafft den Ausbruch aus der kleinbürgerlichen Enge und begibt sich auf Spurensuche nach Polen.
(Extract)
Sie schrie und wusste nicht warum. Reagierte auf die heftige Druckwelle des Donners. Vergaß. Zu denken. Der Wind rüttelte an der offenen Tür. Seine Finger waren überall. Auf ihren Brüsten. In ihrem Mund. Die Zunge hatte einen bewachsenen Hügel gefunden. Umspülte ihn. Bis auch dort Regenvorhänge sich schlossen. Allein das Alphorn hat die Gewalt, ein ganzes Tal mit Klängen zu füllen. Es war nicht mehr zu unterscheiden, wer Melodie, wer Klangfarbe gab. Wer Anregung, wer Aufregung. Wer Stoß, wer Welle. Bis er endlich die Oktave spreizte. Und sie in den Mund bekam, was dicker als der Zeigefinger war.
(Author portrait)
Judith Arlt, geboren in Liestal, Schweiz. Studierte Slavistik und Germanistik, promovierte mit einer Doktorarbeit über den polnischen Schriftsteller und Filmemacher Tadeusz Konwicki. Lebte und arbeitete lange in Warschau und Berlin, heute in Meldorf am Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer. Schreibt, spricht, denkt, träumt und veröffentlicht in deutscher und polnischer Sprache.