Wodka und Oliven : Roman (neudeutsch Bd.1) (2012. 180 S. 190 mm)

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Wodka und Oliven : Roman (neudeutsch Bd.1) (2012. 180 S. 190 mm)

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  • 製本 Hardcover:ハードカバー版
  • 商品コード 9783954450008

Description


(Text)
Moritz ist neu in Berlin und treibt verloren durch die Stadt. Den flüchtigen Bekanntschaften, denen er auf seiner ruhelosen Suche begegnet, erzählt er splitterhaft von dem Haus in der Provinz, in dem er aufwuchs, und den Geschichten seiner Bewohner. Erst als er sich ein wenig in die Kellerin Ella verguckt, wird ihm klar, dass er vor seiner eigenen Geschichte flieht.
(Extract)
"War das ein besonderes Haus?", fragte sie. Er schüttelte den Kopf und blickte an ihr vorbei auf die Straße, wo der Verkehr stockte. Zögerlich begann er, das Haus zu beschreiben. Aus der Entfernung sah es aus wie irgendeins in dieser Gegend, ein schlichtes Haus mitten in einer Häuserzeile einer gewöhnlichen Straße eines Berliner Stadtbezirks, mehrere, wohl fünf Stockwerke hoch wie alle diese Häuser, im Erdgeschoss ein Ladenlokal, das seiner ursprünglichen Bestimmung beraubt nun einem Getränkemarkt oder einem Sonnenstudio diente. Aber je genauer er die Fassade beschrieb, desto deutlicher trat der eigentliche Charakter hervor. Es war ein Haus, an dem jede Renovierung spurlos vorbeigegangen war. Der Putz bröckelte, die Farbe bleichte, die Holzrahmen waren verzogen, die Fenster beschlugen bei Kälte und standen bei Hitze sperrangelweit auf. Ja, vielleicht könnte so ein von jedem Investor vergessenes Haus noch irgendwo in Berlin stehen, irgendwo in Deutschland, irgendwo. Und dieses Irgendwo musste er schließlich verraten. Die Straßenzüge am Prenzlauer Berg, an die sie gedacht hatte, wichen nun einer grauen Fassade in der Provinz. Es blieb nichts von der Hauptstadt, ihrem aufpoppenden Glanz und ihrer Wichtigkeit zurück.
Das Haus war ein einfaches und seine Bewohnerschaft gemein. Das hippe Völkchen wurde kurzerhand eingetauscht in stumpfe Bürgerinnen und Bürger mit einfältigen Bedürfnissen. Es war Provinz, tiefste westfälische Provinz. Die Straße schrumpfte, reduzierte sich auf ein einziges Haus. "Unser Haus", sagte Moritz, und so wie er es sagte, klang es schon wieder ein wenig stolz.
Aber was waren das nun für Bürgerinnen und Bürger und, das interessierte sie schon erheblich mehr, wie sah er, Moritz, als Bewohner dieses Hauses aus?
Er zweifelte, ob und wie er sich selbst beschreiben sollte. Sollten doch die Geschichten der anderen herhalten. Mit ihnen könnte er sie abspeisen, so tun als ob. Das würde sie schon zufriedenstellen. Es war verlockend, ihr irgendein Ideal, irgendeine Möglichkeitsform von sich aufzutischen, die sie niemals durchschauen würde. Da sie sich kaum kannten, würde jede Hochstapelei Erfolg haben. Aber dafür saß er ja nicht hier, dafür war er nicht umhergeirrt, hatte nicht seinen Schmerz gehegt, um sich jetzt in Lügengeschichten zu verstricken. Er schaute die junge Frau an, die ihm selbstbewusst und eigenständig vorkam, die nichts verlangte und nichts erwartete, außer dass er sprach. Und dann konnte er nicht anders, als ihr die Wahrheit zu sagen, zumindest etwas, das sich dieser Wahrheit annäherte.
Er war ein Kind gewesen in diesem Haus, klein und unauffällig zwischen den anderen Kindern. Er war nicht besonders laut und war auch später schmächtig geblieben, unscheinbar, so, dass man ihn ständig suchen musste, wenn man wirklich etwas von ihm wollte. Vielleicht hatte er sich absichtlich kleiner gemacht, hatte sich hinter Lujo, seinem älteren Bruder, versteckt, wollte übersehen werden oder eine Ameise sein in einem Ameisenstaat, den das Haus bildete. Das Dabeisein genügte ihm. Sein älterer Bruder war so etwas wie der Anführer gewesen. Er war es, der den Ball hatte, wenn die Kinder spielen wollten. In seiner Hosentasche waren die Münzen, wenn es galt, unten im Laden ein Eis zu kaufen. Er war einfach der Älteste und in dieser Funktion genoss er das uneingeschränkte Ansehen der Jungen, die Bewunderung der Mädchen.
Neben den beiden gab es eine ganze Reihe von anderen Kindern, die das Haus bevölkerten, nicht so zum Gefallen des Vermieters zwar, aber doch so, dass sich die Familien, die darin eingezogen waren, als Familien einrichten konnten und nicht so bald wegziehen wollten. Und in dieser Landschaft aus Kindergesichtern war er eines. Ein Gesicht, das sich aus gewöhnlichen Merkmalen zusammensetzte. Aus Augen, Nase und Mund. Mit Frisur und eigenständigem Profil. Manchmal, wenn Moritz allein gewesen war, hatte er sich sein Gesicht als eines vorgestellt, das alle be

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