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Description
(Text)
Das Buch rekonstruiert das wissenschaftliche Bild des Lebens und des Menschen und bestimmt die erheblichen Differenzen dieses Bildes zum Modell des Homo oeconomicus, welches die heutige ökonomische Theorie zum verbindlichen wissenschaftlichen Menschenbild erklärt. Gleichzeitig wird die Philosophie der Aufklärung bzw. Kants insoweit bestätigt, als auch diese bereits die Grundlage der Autonomie des Menschen nicht im Egozentrismus gesehen hatte, sondern in der (kognitiven wie emotionalen) Fähigkeit zur Koordinierung der eigenen mit anderen Perspektiven.
(Table of content)
Teil 1 Einführung
Teil 2 Das Gesamtsystem der nichtphysikalischen Wirklichkeitsbereiche
Teil 3 Erkenntniskritik der modernen Selbstorganisationsforschung
Teil 4 Erkenntniskritik des homo oeconomicus als Menschenbild und Grundlage der Sozialtheorie
(Extract)
Was ist der Mensch? Ist er frei? Ist er des Menschen Wolf oder fähig zur Moral? Egozentrisch oder fähig zur Kooperation und zur Verantwortung? Kühl berechnend oder emotional und einfühlend? Von Leidenschaften getrieben? Strebt er nach materiellem Wohlstand oder sozialer Anerkennung? Ist er einfach nur ein Tier oder was sonst noch?
Auf alle diese Fragen und eine Reihe weiterer gibt es zahlreiche Antworten. Zu jenen, die besonders wirkmächtig geworden sind, zählen die von den Philosophen der Aufklärung formulierten, denn sie wurden zu einer wesentlichen theoretischen Grundlage der Garantie unveräußerlicher Menschenrechte, und letztlich der Menschenwürde eines jeden. Und obwohl diese Garantie zunächst einmal nur auf dem Papier steht und bisher niemals voll oder auch nur für die Mehrheit der Menschheit eingelöst wurde, hat sie in Teilen der Welt doch einen erheblichen zivilisatorischen Fortschritt angeleitet.
Heute erleben wir freilich, dass die neoliberale Revolution der letzten drei bis vier Jahrzehnte an einem anderen nämlich egozentrischen Menschenbild orientiert ist und auch dies großen Einfluss auf die politischen, rechtlichen und ökonomischen Institutionen hat, unter denen wir leben. Insbesondere entsteht nach und nach eine überstaatliche neoliberale Rechtsordnung, die die ökonomischen Freiheitsrechte das Recht des ökonomisch Stärkeren, insbesondere großer Unternehmen und Investoren letztlich über die Garantie der Menschenwürde stellt.
Doch wahr ist auch, dass der Neoliberalismus durch das wissenschaftliche Menschenbild fundiert zu sein beansprucht nicht nur durch ein philosophisches. Er reklamiert also eine Autorität, die jener der Aufklärungsphilosophie mindestens arge Konkurrenz macht, und man darf annehmen, dass seine Macht andernfalls niemals so groß hätte werden können. Folglich aber wird auch nur dann Aussicht auf ihre Eindämmung bestehen, wenn dem mit dem vermeintlich rationalen homo oeconomicus (oder ökonomischen Agenten ) erhobenen Wissenschaftlichkeitsanspruch das tatsächliche wissenschaftliche Menschenbild entgegengesetzt wird.
Eben dies ist denn auch der Gegenstand des vorliegenden Buches. Es übernimmt damit einen Teil der Rekonstruktion des gesamten wissenschaftlichen Weltbildes sowie der auf diese Rekonstruktion gegründeten Kritik des neoliberalen Wissenschaftlichkeitsanspruchs, die das gemeinsame Anliegen aller drei Bücher der Allgemeinen Grundlagen der Politischen Theorie sind. Es steht somit im Einklang mit der Rekonstruktion der generellen Grundlagen der Wissenschaft, die ich im ersten dieser Bücher vorgenommen habe in den AGPT 1, wie es von nun an heißen soll wie mit der Rekonstruktion der Sozialwissenschaft im dritten Buch, den AGPT 3.



