Westschrippe : Roman (1. Aufl. 2013. 192 S. 208 mm)

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Westschrippe : Roman (1. Aufl. 2013. 192 S. 208 mm)

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  • 製本 Hardcover:ハードカバー版
  • 商品コード 9783944122021

Description


(Short description)
Die Jugend eines Mädchens in der guten alten BRD der 80er Jahre, dort wo der Westen besonders typisch war: nahe an der Großstadt, aber doch tiefe Provinz, nahe an der Grenze zur DDR, aber doch Welten von ihr entfernt. Nach vielen Büchern über die letzten Jahre der DDR hier also ein Roman voll trockenem Humor über die Endphase der Bundesrepublik.
(Text)
Der Blick der Erzählerin aus einem Berliner Vorort der Gegenwart, "einer Art westlicher Osten", vermischt mit der naiven und zugleich schonungslosen Wahrnehmung der Heranwachsenden, macht die Spätphase der Bundesrepublik in vielen Einzelszenen auf erstaunliche Weise wieder lebendig: den ganze Familien zusammenschweißenden Enthusiasmus der Friedensbewegung, die letzten gefährlichen Zuckungen des Kalten Krieges, die öffentlich ins Bewusstsein gepushte und doch weggeschwiegene RAF, seltsam vergangen wirkende Differenzen zwischen Katholiken und Protestanten, ländliche Bildungsoffensiven, "künstlerisch" tätige Aussteiger ...
(Extract)
"Die Ostschrippe hat doch noch janz andas jeschmeckt", kräht Frau Dittmann. Sie blickt dabei einem Kettenbäckereibrötchen hinterher, das durch ihre Hand in einer Papiertüte verschwindet.Die gute alte Ostschrippe wurde durch den Mauerfall weggepustet und so ist dieses krümelige Aufbackteil in ihren Augen automatisch eine Westschrippe. Ist natürlich paradox: Im Westen gibt es ja gar keine Schrippen, in West-Berlin schon, aber so richtig Westen ist ja West-Berlin nie gewesen."Ja?", frage ich leicht spitz. Wir stehen in einer kleinen Filiale einer "Traditionsbäckerei", wie die Werbetafel über dem kleinen Siedlungsbau aus den späten vierziger Jahren verspricht. Und tatsächlich sieht hier vieles alt aus, aber die Brötchen werden wie überall auch bloß frisch aufgebacken, Bleche mit Teiglingen warten in einem hohen metallenen Rollwagen, der Aufbackautomat ist unübersehbar gleich hinter der Auslage platziert.Plötzlich ein langes, unangenehmes Piepen, dann noch eins. "Ick hab Kundschaft, nimmste mal de Körnersonne raus, et piept, hörste dit nich?", pflaumt Frau Dittmann die Aushilfe an, die gerade die Zuckerstreuer abwischt. Im Hintergrund hängt ein Plakat: "Wieder im Angebot: Die Original Ostschrippe nach traditionellem Rezept im Steinofen gebacken."Hier, im Berliner Vorort, einer Art westlichem Osten, versteht jeder den Vorwurf, der dahinter steckt. Die Ostschrippe gibt es aber nur an besonderen Tagen, und so lässt Frau Dittmann die vermeintliche Westschrippe verächtlich in die Tüte knallen.Die Ostschrippe hat bessa jeschmeckt, meint Frau Dittmann, soso. Als hätte es in der Bundesrepublik immer nur Brötchen gegeben, die an Tankstellen aus Teiglingen aufgebacken wurden. Als hätten wir Drüben früher tagein tagaus im Schulbus gesessen, wichtig aus dem Fenster geguckt und Streichwurst aus dem Plastikbecher mit diesem krümeligen Nichts gemampft und dabei die Deutschen Bundeskanzler seit 1949 auswendig gelernt. Und als hätte Stalin das traditionsreiche Bäckerhandwerk in den sozialistischen Teil Deutschlands gebracht und als wären jene Aufbackbrötchen mein schäbiger Beitrag zur Wiedervereinigung.

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