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Description
(Text)
Lange waren Loisach und Isar wichtige Wasserstraßen, Flöße ein unabdingbares Transportmittel für schwere Güter wie Baustoffe oder Brennstoffe. Das Flößerhandwerk war ein angesehener Berufszweig und Bauern konnten ihr Einkommen mit Bau- oder Brennholz für die Großstädte aus dem eigenen Wald etwas aufbessern. Mit der Bahn entstand den Flößern eine starke Konkurrenz. Flussregulierungen, vor allem aber der Bau neuer Kraftwerke, wie z.B Schönmühl, führten dazu, dass dieser Berufszweig nicht mehr auszuüben war. Schwertransporte übernahm die Bahn, später auch Lastwagen auf dem ausgebauten Straßennetz. Familien, die lange von der Flößerei gelebt hatten, mussten schließlich neue Wege gehen, um das Überleben zu sichern. Der Ausstellungskatalog zeigt wesentliche Entwicklungsstufen dieser Umbruchszeit, wobei auch einige Flößerfamilien an Loisach und Isar im Mittelpunkt stehen.
(Extract)
Auf der Loisach und der Isar bis zur Mündung in die Donau ist die Flößerei seit Jahrhunderten von großer kultureller und historischer Bedeutung. Die Kulturpflege des Flößereiwesens mit Publikationen und Ausstellungen zu unterstützen, ist deshalb eines der Ziele des im Jahr 2013 gegründeten Flößer-Kulturvereins München-Thalkirchen e.V.Nach mehreren Ausstellungen in München kann sich der Verein erstmals außerhalb der Stadt in Benediktbeuern im Maierhof, in den Räumen der Fachberatung Heimatpflege des Bezirks Oberbayern, präsentieren.Die Ausstellung "Vom Wasser auf die Straße. Flößerei in der Umbruchszeit" zeigt als einen der Schwerpunkte die einschneidenden Veränderungen für die Flößerei im 20. Jahrhundert durch den Bau des Walchenseekraftwerks zum Zwecke der Elektrizitätsversorgung Bayerns und des Sylvenstein-Stausees. Viele Flößer waren damals gezwungen, auf andere Berufe umzusteigen, da ihnen zum Floßtransport auf der Isar im wahrsten Sinne des Wortes "das Wasser entzogen wurde". Die Besucher der Ausstellung sollen erahnen können, welch gewaltigen Einschnitt die Veränderung der Natur für das Flößerhandwerk mit sich brachte.Der Flößerkulturverein dankt dem Heimatpfleger des Bezirks Oberbayern Dr. Norbert Göttler für die Idee einer gemeinsamen Ausstellung und die hervorragende Unterstützung.Auch den Flößerfamilien aus dem Isar- und Loisachtal sagen wir Dank für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. München, 17. September 2016Helga LauterbachVorsitzende des Flößer-KulturvereinsMünchen-Thalkirchen e.V.raftwerke
Die Flussregulierungen ab dem Ende des 19. Jahrhunderts dienten einem besseren Hochwasserschutz für die angrenzenden Gemeinden und einer Verbesserung der Floßpassage. Diese Baumaßnahmen brachten jedoch wesentliche Einschränkungen für die Flößer mit sich, denn an den neu eingebauten Wehren und Floßrutschen entstanden neue Gefahrenstellen.
Sowohl für die Isar als auch für die Loisach bedeuteten die Flussbegradigungen darüber hinaus tiefe Eingriffe in das ökologische Gleichgewicht. So war z.B. die Folge des begradigten Auslaufs der Loisach aus dem Kochelsee das vollständige Austrocknen des bis dahin fischreichen Rohrsees und die Senkung des Kochelseespiegels um etwa 1,80 m. Die Begradigung der Isar zwischen Bad Tölz und Lenggries von 1925 bis 1933 hatte Auswirkungen auf das Ökosystem der Flussauen.
Mit dem Bau von Kraftwerken an den Flüssen Isar und Loisach ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde schließlich das Ende der Flößerei eingeläutet. Da die Wasserkraft der Stromgewinnung zugutekommen sollte, verblieb in den Floßpassagen nur wenig Restwasser, die Durchfahrt für Flöße war auf wenige Stunden am Tag beschränkt.
Abschnittweise wurden nun Wasserwege für Flößer gesperrt: Ab 1923 war die Passage ab München nach Wien nicht mehr befahrbar, die Floßfahrt endete an der Münchner Zentrallände.
Nach dem Bau des Walchenseekraftwerks 1924 und der Isarableitung in Krün lag die Floßpassage zwischen Mittenwald und Vorderriß trocken.
Durch die Rißbachüberleitung 1949 sowie der Umleitung weiterer Zuflüsse war die Floßfahrt ab Lenggries nur noch mit Einschränkungen möglich.
Anhand zweier Beispiele, dem Kraftwerk Schönmühl an der Loisach und dem im Wasser des Sylvensteinspeichers 1959 untergegangenen Flößerorts Fall, werden die Auswirkungen dieser Maßnahmen in der Ausstellung näher beleuchtet.
Alternative Transportmethoden
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