Description
(Text)
Als C.G. Jung von Anima und Animus sprach, klang das für die westlichen "psychologischen" Ohren geradezu revolutionär. Zu diesem Zeitpunkt war nur wenigen bekannt, daß es in China eine uralte taoistische Schrift gab, die nicht nur die Existenz von Anima und Animus beschrieb, sondern auch Wege aufzeigte, wie der Mensch zu einer Harmonie zwischen diesen beiden, in sich als unvereinbar erlebten Seiten, der männlichen und der weiblichen, gelangen kann.Ein Arbeitsbuch für alle, die an der Aufhebung der fixierten Rollenbilder interessiert sind."Jeder Mann birgt ebenso eine Frau in sich als auch einen Mann; und ebenso hat jede Frau einen Mann wie eine Frau in sich. Sie sind beides, beide sind beides. Genauso, wie es keine Elektrizität ohne die zwei Pole, den positiven und den negativen, geben kann, kann es auch kein Geschöpf ohne die zwei Pole geben: Mann und Frau, Yin und Yang, positiv und negativ, Shiva und Shakti - nennt es wie immer ihr wollt."
(Extract)
"Der ursprüngliche Geist ist jenseits aller polaren Gegensätze.
Alle Gegensatzpaare verschwinden: Mann/Frau, Sommer/ Winter, heiß/kalt, Liebe/Hass; positiv/negativ, Zeit/Raum, Leben/Tod - alle polaren Gegensätze verschwinden. Der ursprüngliche Geist ist jenseits aller polaren Gegensätze. Und deshalb bestehe ich immer wieder darauf, dass ihr euch auf keinen der Pole festlegt. Man hat euch beigebracht, euch auf einen der Pole festzulegen. Eure so genannten Religionen haben euch gelehrt, entweder weltlich zu sein oder der Welt zu entsagen und ins Kloster zu gehen. Ich sage: Bleibt in der Welt, aber gehört ihr nicht an, sonst seid ihr an einen der Pole gefesselt. Wenn ihr ins Kloster geht, werdet ihr Angst vor dem Marktplatz haben. Was habt ihr dadurch erreicht? Wo Angst ist, ist nichts erreicht.
Und ich kenne Menschen, die in den Himalaja gezogen sind- dann bekommen sie Angst. Dann wollen sie nicht mehr in die Welt kommen, denn alles, was sie im Himalaja erfahren haben, verschwindet, wenn sie auf den Marktplatz kommen. Wenn es auf dem Marktplatz verschwindet, dann hatten sie gar nichts erlangt. Dann war es vielleicht nur das Schweigen des Himalajas, das sie für ihr eigenes Schweigen hielten. Es war ein geborgtes Schweigen. Natürlich herrscht im Himalaja Schweigen, und wenn du in diesem Schweigen lebst, dann wird es dich langsam aber sicher durchdringen. Aber es ist nicht deine Musik, sie ist geborgt. Entferne dich vom Himalaja, und sie verschwindet. So entsteht ein Trugschluss.
Du erfreust dich nur am Abglanz einer Herrlichkeit, die nicht deine eigene Herrlichkeit ist. Lebe auf dem Marktplatz und erschaffe den Himalaja in deinem Herzen, werde still, mitten im Lärm. Steh mit beiden Beinen im Leben und sei ein Sannyasin. Deshalb betone ich so sehr, dass ich nicht will, dass meine Sannyasins der Welt entsagen. Man braucht nicht zu entsagen.
Der Weg der Entsagung ist der Weg des Eskapisten, des Weltflüchtigen, und der Weg der Entsagung wird dich aneine der beiden Pole fesseln. Das gibt dir keine Freiheit. Die Freiheit liegt in der Transzendenz, und Transzendenz geschieht nur, wenn du gleichzeitig an beiden Polen lebst.
(Author portrait)
OshoOshos Lehren widerstehen jeder Kategorisierung, sie reichen von der persönlichen Sinnsuche bis hin zu den dringendsten sozialen und politischen Fragen, mit denen die Welt heute konfrontiert ist.Seine Bücher wurden aus zahllosen Tonband- und Videoaufnahmen transkribiert. Er hat über einen Zeitraum von 35 Jahren vor einer internationalen Zuhörerschaft stets aus dem Stegreif gesprochen. Der Londoner Sunday Times zufolge zählt Osho zu den "1000 Machern des 20. Jahrhunderts".Vor allem seine revolutionären Ansätze zur Wissenschaft der inneren Transformation haben ihn berühmt gemacht.www.osho.com
