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Description
(Text)
Christoph Rau legt das Ergebnis von fünf Jahrzehnten eigenständiger Forschung vor, die ihn zu einer Neubewertung der vier kanonischen Evangelien führte. Den Anstoß zu einer neuen Erforschung gab ihm die langjährige Seelsorgepraxis, die ihm Einblick gewährte in die heute weit verbreitete Entfremdung vom Bibelwort. Deren tiefere Ursache dürfte darin liegen, dass die Einsicht in den Sinn und die innere Notwendigkeit der alten Texte verloren gegangen ist, seit sie nur noch als literarische Erzeugnisse, aber nicht mehr als Dokumente religiöser Erfahrung verstanden werden. Das wies den Verfasser auf gewisse Defizite der heutigen neutestamentlichen Forschung. Sie bedarf in seiner Sicht einer Erweiterung, wenn sie die Höhe des heute möglichen wissenschaftlichen Standes erreichen will.
Die Formgesetze der vier Evangelien sind in ihrem Text verborgen, aber an bestimmten Stilmerkmalen ablesbar. Daraus ergibt sich die Forderung, diese verborgenen Merkmale am Wortlaut selbst nachzuweisen. Dem entsprechend legt Christoph Rau in einer spezifizierten Untersuchung dar, wie jeder Evangelist, unabhängig von den anderen Autoren, selbstständig seinem eigenen Konzept folgt. Für den Verfasser kommt mit der Strukturerkenntnis zugleich die Zielsetzung eines Evangeliums zur Erscheinung. Anhand klarer Analysen macht er den Aufbau wie einen Grundriss lesbar. Auf diese Weise erschließt sich erst neben ihrer klaren Komposition der spirituelle Reichtum aller vier Schriftwerke.
Über den Eigenwert der Evangelien hinaus zeigt Christoph Rau an ihren Besonderheiten, wie sich der spirituelle Reichtum der vier Schriftwerke erst durch Einbeziehen der alten Religionen offenbart, denn jeder Evangelist beschreibt die Menschwerdung des Gottessohnes aus der Voraussetzung 'seiner' Mysterienreligion. Darüber hinaus gelingt der Nachweis, dass die vier Evangelien trotz ihrer scheinbaren Widersprüche in Wahrheit Glieder eines gemeinsamen Organismus sind.