- ホーム
- > 洋書
- > ドイツ書
- > Social Sciences, Jurisprudence & Economy
- > Politics, Society, Work
- > political science
Description
(Text)
Demokratie ist kein gefestigtes Konstrukt, sondern ein ständig sich ändern-der Prozess, der durch die an der Macht Interessierten geformt wird, um ihre (materiellen) Interessen institutionell und gesellschaftlich durchzusetzen.In historischer Perspektive kann man seit Bestehen der Geschichte eine ständige Auseinandersetzung um Macht zwischen den Vermögenden und den Besitzlosen in der Gesellschaft konstatieren. Seit Erfindung der Demokratie in der griechischen Antike war es das Bestreben der Demokraten, von der herrschenden Elite eine möglichst große Beteiligung an Macht zu erreichen, um die Lebensverhältnisse für die minder privilegierten Menschen zu verbessern. Die antike Aristokratie Athens und der industrielle Frühkapitalismus hatten dafür jedoch kein Verständnis. In beiden Epochen waren die Sklavenwirtschaft bzw. die rechtlose Arbeiterschaft die Voraussetzung für das Entstehen der Demokratie.Mit der Industrialisierung, die den Kapitalismus entscheidend prägte, sind zugleich die moderne Demokratie, der Nationalismus sowie als Interessensvertreter der gesellschaftlichen Faktoren Arbeit und Kapital die politischen Parteien entstanden. Der Nationalismus hat die aufstrebende Industrie vor unerwünschter ausländischer Konkurrenz ideologisch geschützt.Die Demokratie ist heute eine Domäne der Finanzwirtschaft und Konzerne geworden, die durch die Globalisierung, den Lobbyismus, die Beherrschung der (auch elektronischen) Medien gigantische Netzwerke der Machtausübung geschaffen haben. Sie dienen der Absicherung der Herrschaft, wodurch nicht abwählbare Machtstrukturen entstanden sind. Es ist eine schleichende Transformation parlamentarischer Demokratien in autoritäre und digitale Sicherheitssysteme erkennbar. Politiker regieren die Bürger, Finanzmärkte und Großkonzerne regieren die Politik. Lobbyisten steuern die Gesetzgebung zum Wohle der Großkonzerne, PR-Agenturen machen Kapitalismus-Propaganda, die Unterhaltungsindustrie stellt das Volk ruhig und das Bildungssystem erzieht ökonomisch verwertbaren Nachwuchs und keine kritischen Denker.
(Table of content)
Inhaltsverzeichnis1 Staatsformen2 Entstehung der Attischen Demokratie2.1 Drakon (ca._650)2.2 Solon (ca. 640-560)2.3 Peisistratos (ca. 600-527)2.4 Kleisthenes (ca. 570-507)2.5 Ephialtes ( 457) und Perikles (490-429)2.6 Das 4. Jahrhundert2.7 Resümee3 Entwicklung der modernen Demokratie3.1 Römische Republik3.2 Europäisches Mittelalter3.3 England3.4 Frankreich3.5 USA4 Die moderne Demokratie4.1 Kriterien der modernen Demokratie4.2 Politische Voraussetzungen4.3 Aktuelle Situation der repräsentativen Demokratie4.4 Probleme der repräsentativen Demokratie4.4.1 Lobbyisten versus Volksvertreter4.4.2 Politische Parteien und Wahlen4.4.3 Medien und Populismus4.4.4 Digitalisierung und Überwachung4.4.5 Globalisierung und Denationalisierung4.4.6 Nation und Nationalismus4.4.7 Nationalstaat und EU4.4.8 Politikerpersönlichkeiten4.4.9 Gewaltentrennung4.4.10 Neoliberalismus4.5 Perspektiven der repräsentativen Demokratie4.5.1 Elitendemokratie, Oligarchie, Plutokratie4.5.2 Populistische Demokratie4.5.3Repräsentative Demokratie mit Bürgerbeteiligung4.5.4 "EU der Regionen" oder "Europäische Republik"5 Epilog6 Literatur