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Description
(Short description)
"Der Seelenhüter": ein spannender - und menschlicher Roman.
Hinter der Idylle die Wirklichkeit,
dahinter die schmerzliche Vergangenheit:
Das Elsaß ist mehr als nur Baeckaofe, Choucroute, Gewürztraminer ...
(Text)
"Der Seelenhüter", Pierre Kretz' anrührend-aufwühlender zeitgeschichtlicher Roman, vermittelt über die unglückselige elsässische "Dazwischen"-Geschichte,
also über die wechselvolle Geschichte des Elsaß' zwischen Frankreich und Deutschland mehr als all die vielen Erinnerungsschriften, Traktate und gelehrten
Werke zusammen.
In einem intensiven, schier schonungslosen Monolog, aber doch nicht ohne Herz und Witz erzählt ein Mann, warum er sich so ganz aus der Welt und Wirklichkeit zurückgezogen hat. Mitten in seinem Dorf, "Heimsdorf", das aussieht wie jedes andere elsässische Dorf auch, lebt er freiwillig im Keller seines Elternhauses. Er lebt gewissermaßen ein "Archivarsleben", ist umgeben von ringsum auf Wäscheleinen geklammerten Dokumenten, Fotografien, vergilbten Papieren. Er ist zum "Hüter der Seelen" all der elsässischen Soldaten geworden, die (freiwillig? zwangsverpflichtet?) für Hitler und Deutschland in Rußland gefallen,
verschollen sind - und er ist damit zugleich auch der "Hüter der Seelen", der
Fürsprecher der vielen elsässischen Frauen, die ohne Männer geblieben sind.
Der "Seelenhüter" versucht, isyphusähnlich, in einer Psychoanalyse bei "Monsieur
Jemand", die Fäden einer zerrissenen Familiengeschichte wieder aufzunehmen
und aufs neue miteinander zu verknüpfen. Er lässt die ihm Nahestehenden - die Eltern, die Verwandten, die alten Freunde - in seiner Erinnerung wieder präsent, wieder lebendig werden. Seine "Lebensbeichte" öffnet den Weg zur Linderung, zur klarsichtigeren Gelassenheit, vielleicht zur Aussöhnung - und damit zu einer Art "weltlicher Absolution".
(Extract)
"Die Leute von Heimsdorf machen sich Sorgen
um mich. Ich habe es schon gesagt, ich habe
immer großes Mitleid gespürt in den Blicken, mit denen sie mich, den kleinen Jungen bedachten, dessen Vater nicht aus Russland zurückgekehrt und dessen Mutter im Irrenhaus gestorben war. Den Entschluss, mich in Heimsdorf im Haus meiner Vorfahren niederzulassen, hatte ich im gleichen Moment gefasst wie den, nicht mehr
zu arbeiten und mich fortan ausschließlich
meinen Forschungen zu widmen, Forschungen
über den Zusammenhang zwischen unserem
Familienroman und der Europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts."
"Seit meiner frühesten Kindheit schäme ich mich, dieses Gefühl klebt mir an der Haut, und ich würde es gerne loswerden. Ich kann nichts dafür, dass mein Vater als deutscher Soldat in Russland gefallen ist - und er auch nicht -, das weiß ich wohl. Ich kann auch nichts dafür, dass meine Mutter in der Irrenanstalt in Rouffach gestorben ist. Aber es lässt mich einfach nicht los. Im Übrigen weiß ich, dass ich nicht wie die anderen bin."