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Description
(Short description)
Der Konflikt zwischen verschiedenen Vorstellungen kollektiver Identität wird nicht zuletzt auf dem Feld der Erinnerungspolitik ausgetragen. Spätmoderne Gesellschaften stabilisieren sich hierbei durch inkrementelle (Selbst-)Kritik.
(Text)
Unter dem ungewissen Erwartungshorizont spätmoderner Gesellschaften treten verschiedene Vorstellungen kollektiver Identität in Konflikt. Jochen Kibel zeigt: Im Streit um das Neue Museum in Berlin und das Militärhistorische Museum in Dresden artikulierten sich unterschiedliche Kollektivierungsdiskurse, in denen die Vergangenheit nach den Anforderungen der Gegenwart umgeformt wurde. Der retrospektive Blick gewährt damit immer auch die prospektive Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit. Die dynamischen Verhältnisse der Gegenwart bringen schließlich eine Form reflexiver Identitätsbildung hervor, in der auch die Fähigkeit anhaltender Selbstkritik in der Vergangenheit 'wiedergefunden' wird. Die Vorstellung einer wandlungsfähigen Identität gewährleistet dann ein Gleichbleiben im Strom der Zeit, durch beständige Kurskorrekturen.
(Review)
»Die von Jochen Kibel entworfene idealtypische Matrix ist es wert, rezipiert zu werden. Sie ermöglicht es, geschichts- und erinnerungskulturelle Diskurse und Ausdrucksformen in Bezug auf ihre raumzeitlichen Implikationen neu zu diskutieren.«
Achim Saupe, H-Soz-u-Kult, 31.01.2022 20220131
(Author portrait)
Jochen Kibel (Dr. phil.), geb. 1988, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Planungs- und Architektursoziologie der Technischen Universität Berlin und Projektleiter im Sonderforschungsbereich 1265 »Refiguration von Räumen«. Dort untersucht er im Kontext eines wohnsoziologischen Projektes den Zusammenhang zwischen Wohnverhältnissen und Subjektivierung in Berlin und Nairobi. In seiner Doktorarbeit befasst er sich mit Identitätsdiskursen und ihrer Verräumlichung in Museumsarchitekturen.



