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Description
(Text)
Wirtschaftswachstum und Beschäftigung sind seit Jahrzehnten entkoppelt. Das Quantum an Erwerbsarbeit sinkt. Zugleich wurden Realwirtschaft und Finanzmärkte mit Verweis auf den Weltmarkt erheblich dereguliert. Die Politik hat atypische Beschäftigungsverhältnisse wie Leiharbeit, geringfügige Beschäftigung oder befristete Verträge staatlich forciert. Tarifverträge wurden ausgehöhlt oder abgeschafft. Das Heer der Arbeitnehmer mit Niedriglöhnen wächst stetig. Ganze Bevölkerungsteile werden materiell und sozial abgekoppelt, die Gesamtgesellschaft verunsichert. Deutschland befindet sich mitten in der dramatisch fortschreitenden Prekarisierung. Das erklärte Ziel der Sozialdemokratie des "Dritten Weges" zu Beginn des dritten Jahrtausends war ein anderes. Statt vordinglich Existenzen abzusichern, wollte sie die Hilfeempfänger zurück auf den Arbeitsmarkt bringen. Aktivierung zur Eigenverantwortung, die Förderung gleicher Startchancen, aber auch Druck und Zwang sollten mehr Menschen in Arbeit bringen und den Wohlfahrtsstaat langfristig sichern. Die Verschmelzung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe 2005 war Kern der Reformen. Die Erfolge aber blieben bescheiden. Thomas Keilig beleuchtet das Spannungsverhältnis zwischen aktivierender und erzwingender Sozialarbeit.