Description
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21. Dezember 2012: der Tag, an dem der Kalender der Maya nach 5.125 Jahren endet. Der Tag, um den sich zahlreiche Prophezeiungen ranken, die von einem grundlegenden Wandel unserer Welt künden. Wird sich dann wirklich unser aller Schicksal entscheiden? Marie D. Jones enthüllt die esoterischen, wissenschaftlichen und politischen Zusammenhänge dieses faszinierenden Phänomens.
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Es ist interessant, dass man ausgerechnet einen, der nicht an 2012 glaubt, gebeten hat, ein Vorwort für ein Buch zu schreiben, in dem es um mögliche Veränderungen geht, die am oder um den 23. Dezember dieses Jahres stattfinden sollen. Ich gehe ganz zuversichtlich davon aus, dass der 24. Dezember 2012 mehr oder weniger so sein wird wie der 23. Dezember. Ich nehme aber auch an, dass viele Menschen für diese Nacht mit dem Weltuntergang rechnen, während viele andere grundlegende Veränderungen im menschlichen Bewusstsein erwarten - und keines von beiden wird passieren.
Es gibt aber dennoch Gründe, warum sich plötzlich so viele Menschen für das Datum interessieren, an dem die sogenannte Lange Zählung des Maya-Kalenders endet. Für die Maya war dies buchstäblich das Ende der Realität, wie sie sie kannten. Nach diesem Datum würde die Ideenbildung für ein neues Universum einsetzen. Konventionelle Maya-Forscher sagen, dass die Maya nichts über die Existenz von Galaxien wussten, geschweige denn davon, dass unser Sonnensystem an diesem Tag die "Kante" unserer spiralförmigen Galaxis überqueren könnte. Andererseits ist offensichtlich, dass sie in der Lage waren, die Sonnwenden korrekt zu berechnen, indem sie sich mit Hilfe ihres eigenen mathematischen Systems aus ihrer eigenen Zeit in die Zukunft bewegten. Das war keine schlechte Leistung und lässt annehmen, dass ihre astronomischen Fähigkeiten auf jeden Fall extrem hoch entwickelt waren. Unsere zutiefst eurozentrische Gelehrsamkeit geht immer von der Grundannahme aus, dass wir in allem und jedem die überlegene Kultur sind. Wir halten uns für die überlegenen Wissenschaftler, glauben, dass wir das meiste über die Natur wissen, dass wir die Weisheit gepachtet haben und natürlich längst nicht so abergläubisch sind wie die Menschen in früheren Kulturen.
Ob das nun wahr ist oder nicht, es mindert auf unglückselige Weise unsere Fähigkeit, die Auswirkungen früherer Arten des Denkens sowie des Sammelns und der Nutzung von Wissen umfassend anzunehmen. So ist es zum Beispiel durchaus möglich, dass der indianische Wissenschaftler Jose Arguelles, dessen brillante Entschlüsselung des Maya-Kalenders das gegenwärtige Interesse an 2012 hervorgerufen hat, Recht hat, wenn er geltend macht, dass die Maya sehr wohl etwas über Galaxien wussten und dass sie sich über die Position der Erde im Weltraum im Klaren waren.
Der Gedanke, dass sie etwas über Galaxien wussten, ist übrigens überhaupt nicht weit hergeholt. Es ist nämlich so, dass die Galaxie, die der Milchstraße am nächsten liegt, der Andromeda-Nebel, als Scheibe mit Andeutungen von winzig kleinen Sternen am Rand mit bloßem Auge sichtbar ist (vorausgesetzt, man hat entsprechend gute Augen). Ich weiß das vom Hörensagen, denn ich kenne einen Hobbyastronom mit so guten Augen, dass er auch die Jupitermonde ohne optische Hilfsmittel erkennen kann.
Wenn man die viel klarere Atmosphäre und die viel dunkleren Nächte zur Zeit der Maya in Betracht zieht, ist leicht nachzuvollziehen, warum ihre Informationen über den Himmel so überraschend differenziert sind, und das, obwohl sie keine Teleskope hatten. Sie hatten ein tiefes Interesse an den Vorgängen am Himmel, beobachteten sie mit außerordentlicher Sorgfalt und führten jahrhundertelang Buch über ihre Beobachtungen.
Zu den Dingen, die sie und andere offenbar schon von frühester Zeit an verstanden, gehört der Grund für die Präzession der Tagundnachtgleiche: die langsame, rückläufige Bewegung des Nordpols durch einen imaginären Kreis am Himmel, die dadurch verursacht wird, dass sich die Erde um eine nicht ganz horizontale Achse dreht.
Ich sage das voller Überzeugung, weil diese Präzession im Tierkreis berücksichtigt wird, und der ist mindestens 2000 Jahre alt. Es gibt Hinweise in babylonischen und sumerischen Schriften, die nahe legen, dass er noch viel älter ist, und Felszeichnungen aus der Steinzeit lassen vermuten, dass die Konstellation Stier scho