Description
(Text)
Lange Zeit hat der in den Römischen Verträgen vorgesehene einstweilige Rechtsschutz in der Rechtswissenschaft ein Schattendasein gefristet. Die gewachsene Bedeutung des einstweiligen Rechtsschutzes hat allerdings seit Ende der siebziger Jahre zu einem stetigen Anstieg des Interesses geführt. Der sowohl politisch als auch rechtlich besonders brisante Teilbereich des einstweiligen Rechtsschutzes gegen Mitgliedstaaten hat sich aus lediglich zwei knappen Artikeln des EWG-Vertrags zu einem umfassenden Rechtsschutzsystem entwickelt: Einerseits kann der Gerichtshof selbst in Vertragsverletzungsverfahren einstweilige Maßnahmen erlassen; andererseits sind aber auch die staatlichen Gerichte an der Gewährung von einstweiligem Rechtsschutz beteiligt. Da dieses mit weitreichenden Eingriffen in die Souveränität der Mitgliedstaaten einhergeht, hat der einstweilige Rechtsschutz gegen Mitgliedstaaten eine im internationalen Recht einzigartige Qualität erlangt.
(Table of content)
Aus dem Inhalt: Anwendbarkeit der im EWGV vorgesehenen Möglichkeiten des einstweiligen Rechtsschutzes in Verfahren gegen Mitgliedstaaten - Einstweiliger Rechtsschutz gegen Mitgliedstaaten in Vertragsverletzungsverfahren und in Verfahren vor staatlichen Gerichten - Die Einzigartigkeit des vom EWGV gewährleisteten einstweiligen Rechtsschutzes gegen Mitgliedstaaten in der internationalen Gerichtsbarkeit.
(Author portrait)
Der Autor: Volkmar Wagner wurde 1963 in Heilbronn/Neckar geboren. Von 1983 bis 1989 studierte er Rechts- und Politikwissenschaft in Mannheim, Amherst/Massachusetts und Bonn; 1990 erstes juristisches Staatsexamen. Seit 1992 ist er Rechtsreferendar beim OLG Köln und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Völkerrecht der Universität Bonn; 1993 Promotion zum Dr. jur.