Description
(Text)
In dieser Arbeit werden die amtlichen Rituale und volkstümlichen Sitten des chinesischen Festes Frühlingsanfang in verschiedenen Zeiten rekonstruiert und analysiert. Das chinesische Fest Frühlingsanfang durchlief während seiner zweitausendjährigen Geschichte den vollständigen Prozeß von Entstehung und Entwicklung bis zum Untergang. Nach der Xinhai-Revolution (1911) wurden die amtlichen Rituale aufgehoben, während die volkstümlichen Sitten allmählich untergingen. In den 30er Jahren wurde ein neues Fest, der Bauerntag, am Frühlingsanfang eingerichtet, aber als ein amtliches Fest wurde es nicht vom Volk anerkannt. Heutzutage finden die Veranstaltungen zur Begrüßung des Frühlings nicht am Frühlingsanfang, sondern zum Termin des Frühlingsfestes (Chinesisches Neujahr) statt. Auf diese Weise ist die Funktion der Frühlingsbegrüßung vom Frühlingsanfang in das Frühlingsfest übergegangen.
(Table of content)
Aus dem Inhalt: Ursprünge und frühe Geschichte des Rituals der "Frühlingsbegrüßung" (yingchun) - Entwicklung des Rituals Frühlingsbegrüßung von der Tang- bis zur Ming-Zeit - Das amtliche Ritual der Frühlingsbegrüßung in der Qing-Zeit - Volkstümliche Sitten und Bräuche am Frühlingsanfang in der Qing-Zeit - Das Fest des Frühlingsanfangs in der Republik-Zeit und heute.
(Author portrait)
Der Autor: Tao Jian wurde 1953 in Shandong/China geboren. Von 1978 bis 1984 studierte er Sinologie und Volkskunde an der Universität Shandong. Von 1985 bis 1987 war der Dozent an der Fakultät für Soziologie und Redakteur von Folklore Studies an derselben Universität. Von 1988 bis 1989 bildete er sich in Volkskunde an der Universität Freiburg fort. Seit 1990 ist er am Ostasiatischen Seminar der Freien Universität Berlin tätig und studiert ebendort Ethnologie. Promotion 1998.