Description
(Text)
Gewaltförmige Konflikte im Straßenverkehr werden trotz ihrer Alltäglichkeit von kriminologischer Forschung kaum reflektiert. Der Autor versucht so im ersten Teil der Arbeit, kriminalstatistische und verkehrswissenschaftliche Hinweise zusammenzufügen, um Umfang, Tendenzen und Strukturen des Phänomens herauszuarbeiten. Der anschließende Erklärungsvorschlag stellt rücksichtsloses Fahrverhalten in das Spannungsfeld aus situativem Umfeld und sozialem Hintergrund. Auf dieser Basis bildet der zweite Teil eine Kritik der Rechtsprechung zur Nötigung im Straßenverkehr. Die Auseinandersetzung versteht sich dezidiert empirisch, weil sie im dogmatischen Rahmen die kriminologische Grundlage des ersten Teils für eine entkriminalisierende Normauslegung nutzt.
(Table of content)
Aus dem Inhalt: Umfang, Tendenzen und Strukturen von rücksichtslosem und gewaltförmigem Verkehrsverhalten - Die kriminologische Gefahrenkonstellation als Erklärungsvorschlag - Verkehrskultur durch Strafrecht - zur Gestaltungskraft des Strafrechts - Von den dogmatischen und empirischen Brüchen der Anwendung des 240 StGB auf Fahrverhalten.
(Author portrait)
Der Autor: Ralf Kölbel studierte ab 1990 an der Universität Jena Rechtswissenschaft, war dort im Jahr 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter und ist gegenwärtig als Rechtsreferendar beim Landgericht Chemnitz tätig.