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Description
(Text)
Im Herbst 2019 begeisterte ein sensationeller Fund das französische Feuilleton: neun frühe, bislang vollkommen unbekannte Novellen, Skizzen und Erzählungen des jungen Marcel Proust, entstanden lange vor dessen Jahrhundertwerk Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Aufgetaucht waren diese Texte im Nachlass des französischen Verlegers Bernard de Fallois, der in den 50er Jahren über Proust promovieren wollte und dafür Einblick erhielt in Material, das beim Tod des Autors nicht vernichtet worden war. Er gab das Vorhaben auf - und die Texte gerieten in Vergessenheit.
Ein mysteriöser Verehrer entpuppt sich als Verehrerin; ein Hauptmann erinnert sich an eine homoerotische Begegnung, ohne sie als solche zu erkennen; eine gute Fee beschert dem Helden als Ausgleich für Krankheit und Leiden künstlerische Kreativität: Proust stimmt hier sein Instrumentarium für die Abfassung seines großen Romanwerks. Aber warum hat er diese Texte nie veröffentlicht? Hatte er Angst vor dem Skandal, den die bemerkenswert offene Thematisierung von Homosexualität hätte provozieren können, wie der Herausgeber vermutet? Fest steht: in diesen Versuchen steckt bereits die ganze Zukunft von Prousts Jahrhundertepos.
(Table of content)
Vorbemerkung
Einführung
Editorische Notiz
Pauline de S.
Der geheimnisvolle Briefschreiber
Erinnerung eines Hauptmanns
Jacques Lefelde (Der Fremde)
In der Hölle
Nach der 8. Symphonie von Beethoven
Das Bewusstsein, sie zu lieben
Das Geschenk der Feen
»So hatte er geliebt ...«
An den Quellen von Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Proust kannte den Soziologen Gabriel Tarde
Ein Theoretiker des Willens
Vor »Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen«
Eine der ersten Seiten von Unterwegs zu Swann
Chronik der Familie Swann
Die männlichen Vorbilder von Gilberte
Der Käfig des Kardinals La Balue
Im Schatten junger Männerblüte
Die Geographie von Balbec : jedem seinen Platz
Die Bandzählung der Recherche
Die Rufe in den Straßen von Paris
Der Held, »Marcel« und Proust
Sterben
(Review)
»Ein Eldorado also für Proustianer.« Jochen Schimmang taz. die tageszeitung 20210711
(Author portrait)
lüte, wurde Proust 1919 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Die letzten Bände der Suche nach der verlorenen Zeit wurden nach dem Tod des Autors von seinem Bruder herausgegeben.



