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Description
(Short description)
Die Wissenszurechnung ist wieder da. Im Rahmen der Ad-Hoc-Publizität gehört sie zu den umstrittensten Themen der europäischen Kapitalmarktinformationshaftung. Die hierfür maßgebliche Vorschrift des Art. 17 MAR schweigt nämlich zu der Frage, bei welchen Personen innerhalb des Emittenten sich eine Insiderinformation befinden muss, damit die Ad-Hoc-Publizitätspflicht entsteht. Die rechtlichen Grundlagen sind bislang unzureichend durchdacht und wenig geklärt.
(Text)
Das Wissenserfordernis im Rahmen der Ad-Hoc-Publizität gehört zu den umstrittensten Themen der europäischen Kapitalmarktinformationshaftung. Es geht um die kognitiven Anforderungen an kapitalmarktorientierte Gesellschaften (Emittenten) bei Erfüllung der Ad-Hoc-Publizitätspflicht nach Art. 17 der Marktmissbrauchsverordnung, VO 596/2014 (MAR). Gemäß Art. 17 Abs. 1 MAR haben Emittenten Insiderinformationen, die sie unmittelbar betreffen, unverzüglich zu veröffentlichen. Hierbei schweigt die Vorschrift zu der entscheidenden Frage, bei welchen Personen innerhalb des Emittenten sich eine Insiderinformation befinden muss, damit die Ad-Hoc-Publizitätspflicht entsteht. Durch Auslegung des Art. 17 MAR ermittelt der Autor, dass die Ad-Hoc-Publizitätspflicht implizit die Kenntnis des Emittenten voraussetzt. Die deshalb erforderliche Wissenszurechnung gewinnt er aus unionsrechtlichen Grundsätzen und beschränkt sie grundsätzlich auf die Führungsebene.
(Table of content)
1. Einführung
Problemaufriss - Meinungsstand und praktische Unterschiede - Vergleich und praktische Implikationen
2. Informationspflichten und Verhaltenssteuerung
Informationelle Regulierung des Kapitalmarkts - Rechtsfolgenbetrachtung
3. Wissen und Wissensorganisation im Rahmen des Art. 17 Abs. 1 MAR
Gegenstand des Wissens - Ad-Hoc-Publizität und nationale Vorschriften - Das Wissenserfordernis als Tatbestandsmerkmal des Art. 17 Abs. 1 MAR - Keine Anwendung von Wissensorganisationspflichten
4. Wissenszurechnung im Rahmen des Art. 17 Abs. 1 MAR
Maßstäbe der Wissenszurechnung - Relevante Personen im Rahmen des Art. 17 Abs. 1 MAR - Schranken der Wissenszurechnung
5. Schluss
Stringenz in der Konzernbetrachtung - Zusammenfassung in Thesen
Literaturverzeichnis
Sachverzeichnis
(Text)
»Knowledge and Ad-Hoc Disclosure«: The attribution of knowledge is back again. In the context of the ad-hoc disclosure requirement, it remains one of the most controversial issues in European capital markets law. The relevant provision of Art. 17 MAR is silent as to who within the issuer must possess inside information in order for the ad-hoc publicity obligation to arise. The legal basis has so far been insufficiently examined and scarcely clarified.
(Author portrait)
Grigory Bekritsky, Studies in Law and Economics at the University of Bonn; 2015 Bachelor of Laws (LL.B.); Diploma in Legal Studies at the University of Oxford (Magdalen College); 2019 First State Examination; Research assistant at the Chair of Civil Law, Commercial and Corporate Law at the University of Bonn; Lecturer in »Civil Law and Economics«; 2021 Doctorate under the supervision of Prof. Dr. Jens Koch; since 2021 Legal training at the Higher Regional Court of Cologne.