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Description
(Short description)
Normenkonkurrenz bedeutet, dass Individuen unterschiedlichen, oft widersprüchlichen Handlungserwartungen religiöser, sozialer und gemeinwohlorientierter Provenienz ausgesetzt sind. Ausgehend von der These, dass Normenkonkurrenzen vom Spätmittelalter bis zum Übergang zur Moderne besonders ausgeprägt waren, untersuchen die Beitragsautoren, wie Akteure solche Widersprüche meisterten und diskutieren Methoden und Theorien zur Beschreibung und Erklärung normativen Wandels und normativer Kontinuitäten.
(Text)
Normenkonflikte bilden einen ausgesprochen ertragreichen Forschungsgegenstand für Historikerinnen und Historiker, denn sie bieten Einblicke in den Wertehorizont einer Gesellschaft und den Wandel, dem dieser unterliegt. Was in einer Gesellschaft als akzeptabel gilt und was nicht, wird in Konflikten über Handlungsweisen sichtbar, die in dem Band vom späten Mittelalter bis zum Übergang in die Moderne untersucht werden. Dieser Zeitraum ist durch eine besondere Ausprägung von "Normenkonkurrenz" geprägt. Das bedeutet, dass Individuen sich in Situationen befinden, in denen sie unterschiedlichen, oft vollkommen widersprüchlichen Handlungserwartungen religiöser, sozialer oder gemeinwohlorientierter Provenienz ausgesetzt waren. Die Beitragsautoren des Bandes untersuchen, wie Individuen und Gruppen solche Widersprüche meisterten und diskutieren methodische Herangehensweisen und Theorien zur Beschreibung und Erklärung normativen Wandels und normativer Kontinuitäten.
(Table of content)
Arne Karsten / Hillard von ThiessenEinleitung: Normenkonkurrenz in historischer PerspektiveReligiöse Normen und die »Welt«Philip KnäbleJenseits der Norm? Ambivalente Ansichten zum Tanz in der Kathedrale von Auxerre im SpätmittelalterChristian WindlerRegelobservanz und Mission. Katholische Ordensgeistliche im Safavidenreich (17. und frühes 18. Jahrhundert)Florian SchmitzNormenkonkurrenz oder Normenkongruenz? Dimensionen eines Konzeptes anhand eines Korruptionsfalles von 1534Soziale Normen und InstitutionenBirgit EmichNormen an der Kreuzung. Intersektionalität statt Konkurrenz oder: Die unaufhebbare Gleichzeitigkeit von Amt, Stand und PatronageAndré KrischerFörmlichkeit und Geselligkeit im englischen Flottenamt 1663-1666 - konkurrierende Normen? Zugleich ein Beitrag über Organisationsbildung in der Frühen NeuzeitNiels Grüne»Leute, welche dieser Stellen [...] unwürdig sind?«. Konsistenzerwartungen und Normenassimilation in der Frühen NeuzeitDer normative Rahmen wirtschaftlichen HandelsJulia ZunckelDie Kontroverse um die Genueser Wechselmessen im Pontifikat Gregors XV. Wucher, Kredit und Kommerz im Zeichen der NormenkonkurrenzMoritz IsenmannZwischen nationalen Handelsinteressen und universaler Solidarität: Normenkonkurrenz in Antoine de Montchrestiens Traicté de l'oeconomie politique (1615)Normenkonkurrenz im Übergang zur ModerneGeorg Eckert»Novus ordo seclorum«: Normenkonkurrenz und Konkurrenznormen in der Amerikanischen RevolutionJens Ivo EngelsVom vergeblichen Streben nach Eindeutigkeit. Normenkonkurrenz in der europäischen ModerneNormenkonkurrenz als Konzept historischer ForschungHillard von ThiessenNormenkonkurrenz. Handlungsspielräume, Rollen, normativer Wandel und normative Kontinuität vom späten Mittelalter bis zum Übergang zur ModerneQuellen- und Literaturverzeichnis, Abbildungsnachweis, Autorenverzeichnis
(Text)
"Normenkonkurrenz" (behavioural norms in competition) is a concept of historical research that investigates the way individuals coped with normative conflicts and ambiguity. Such ambiguity was particularly marked from the late medieval period up to the time around 1800. Religious and social norms were overlapping with each other as well as with norms concerning the public good. The volume discusses approaches and theories appropriate to describe and explain normative change and continuity.