Description
(Text)
Die 'Kampfgruppen der Arbeiterklasse' in der DDR waren eine im kommunistisch beherrschten Teil Europas einzigartige Organisation. Als betrieblich organisierte Parteimiliz dienten sie nicht nur dem praktischen Schutz der SED, sondern zugleich der Legitimation ihrer Herrschaft. Zwar wurden die Kampfgruppen auf breiter Basis erst im Anschluss an den Aufstand vom 17. Juni 1953 gegründet. Doch war ihre Botschaft - zum Arbeiter gehöre das Gewehr - so alt wie die kommunistische Bewegung selbst. Die Studie geht der Frage nach, inwieweit die Anwendung von politisch motivierter Gewalt, wie sie die Kampfgruppen repräsentierten, in der DDR gerechtfertigt wurde und welchem zeitlichen Wandel der proletarische Kampfmythos unterlag.
(Author portrait)
Siebeneichner, TilmannTilmann Siebeneichner, geb. 1976 in Soltau, Historiker, Studium der Geschichte und Philosophie in Oldenburg und Göttingen, 2011 Promotion an der Georg-August-Universität Göttingen, seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Emmy Noether-Forschergruppe »Die Zukunft in den Sternen: Europäischer Astrofuturismus und außerirdisches Leben im 20. Jahrhundert« an der FU Berlin.Siebeneichner, Tilmann Tilmann Siebeneichner, geb. 1976 in Soltau, Historiker, Studium der Geschichte und Philosophie in Oldenburg und Göttingen, 2011 Promotion an der Georg-August-Universität Göttingen, seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Emmy Noether-Forschergruppe »Die Zukunft in den Sternen: Europäischer Astrofuturismus und außerirdisches Leben im 20. Jahrhundert« an der FU Berlin.
(Table of content)
hen Schutzwalls' im August 1961
"Vorposten an der Friedensfront"? Die propagandistische Inszenierung des Kampfgruppen-Einsatzes im Rahmen der "Aktion Rose"
"Ernste Mängel und Schwächen". Kampfgruppen im Einsatz
Der Mauerbau und die Stimmung in den Betrieben.
Kampfgruppen in der Industrieprovinz
II. Der proletarische Mythos und sein Wandlungspotential.
Die Kampfgruppen im Schatten des ,umfassenden Aufbaus des Sozialismus'
"Mehr subjektive als objektive Schwierigkeiten"? Militärpolitische Arbeit versus "wissenschaftlich-technische Revolution" und NÖSPL
Abenteuerlust und Alltagsfrust. Die Kampfgruppen als männlich-militärische Erlebnisgemeinschaft
"Geschlossen" und "mit ganzem Herzen" hinter dem Kurs der Partei?
Die Kampfgruppen im Spätsommer 1968
Vierter TeilKampfgruppen und das Erbe Ernst Thälmanns in der ,heilen Welt' des Realsozialismus
I. Kampfgruppen in der Ära Honecker. Zur "Faktizität der F(r)iktionen" in den ,langen' 1970er Jahren
II. Die (Selbst-)Verkehrung des proletarischen Mythos.
Kampfgruppen in der friedlichen Revolution 1989
Staatsorgan oder Schlägertruppe? Die Kampfgruppen und der Schutz der ,sozialistischen Errungenschaften' im Vorfeld des 40jährigen DDR-Jubiläums
"Die Ziele der Massen waren insgeheim auch ihre Ziele"? Kampfgruppen-Angehörige zwischen den Fronten der ,friedlichen Revolution'
"Abgestempelter, Sonntagskrieger, Gestriger".
Kampfgruppen und das ,arbeiterliche' Milieu
"... In ihrer jetzigen Form von der Geschichte überholt".
Das Ende der Kampfgruppen
Schlussbetrachtung
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Quellen- und Literaturverzeichnis
Unveröffentlichte Quellen
Zeitschriften
Veröffentlichte Quellen
Danksagung
Abbildungen