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Description
(Text)
3.1.1 Theoretischer Rahmen und Entwicklung der Fragestellung Risiko und Chance, riskante Lebenslagen, biographische Risiko lagen, riskante Chancen - die Aufzahlung der Formulierungen, mit welch en in der Jugendforschung die Einschnitte in der Biographie Jugendlicher, ausgelost durch die gesellschaftlichen Wandlungspro zesse, gekennzeichnet werden, lief‾e sich weiter fortsetzen. Auch dieser Aufsatz wird nicht umhinkonnen, diese - in den letzten Jah ren teilweise zu Schlagwortern avancierten - Begrifflichkeiten zu verwenden, sind sie doch zunachst gut geeignet, das Spannungsfeld, in dem sich Jugendliche in den neuen Bundeslandern bewegen, in seinen Extrempunkten zu beschreiben. Die mit dem Zerfall des sozialistischen Systems verbundenen grundlegenden Umstrukturierungen in nahezu allen gesellschaftli chen Bereichen fiihren, so W. Bien und L. Lappe, " ... zu einem doppelten Effekt: aus dem Zwang, aber auch aus dem Wunsch her aus, neue Lebenswege zu gehen, kommt es zu einer Pluralisierung der Lebensformen". Gleichzeitig wird die Ambivalenz, die dies en ProzeG kennzeichnet, betont. "Einerseits werden neue Integra tionschancen, Lebensstile, subjektive Lebensfiihrungen moglich und weniger stark einer normierenden sozialen und normativ-ideo logischen Kontrolle unterworfen ... Andererseits bedeutet diese Freisetzung aber auch die Zerstorung bisher gelaufiger ,Ordnungs muster' des Alltags und der Biographien, ... also eine Individuali sierung nicht nur der Chancen, sondern auch der Risiken der neuen Moglichkeiten" (Bien u. a. 1994, S. 5).
(Table of content)
Die Untersuchungen, deren Ergebnisse in diesem Band zusammengefaßtsind, fragen nach der Genese von Benachteiligungen marginalisierter jungerMänner in Westdeutschland und nach der Entwicklung neuerBenachteiligungsformen bei Jugendlichen in Ostdeutschland. Weiter untersuchtwerden Unterschiede zwischen benachteiligten und Normal -Jugendlichen in den fünf neuen Ländern.
