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Description
(Text)
Im Frühjahr 1969 fuhren meine Freundin Heidi und ich nach Marrakesch. Ich hatte meine psychische Gesundheit durch zu viel LSD ziemlich ruiniert und hoffte, in Marokko Frieden zu finden und mich zu regenerieren. Von dieser Reise handeln diese Gedichte."Offenbarung
Die fetten Schlangen drangen aus mir,
Wanden sich um mich, feist, böse,'Keine Angst mehr', rief ich und zog
Mir das Hemd aus, aber den Schlangen
Machte das nichts aus, sie wucherten
Weiter, ich rief erneut etwas, vielleicht 'Seine Verzweiflung mehr', oder so,
Es nutzte nichts, ich zog mir die Hose
Aus, Heidi starrte geradeaus, der
Trip, den ich am Morgen in Chechaouen
Geschmissen hatte, wurde immer stärker,
Bis ich es nicht mehr aushielt,'Halt das Auto an', schrie ich, Heidi
Fuhr stur geradeaus, 'Halt an!', brüllte
Ich, und dann gab sie nach, vielleicht
Hatte ich ins Lenkrad gegriffen,
Ich riss den Wagenschlag auf, riss mir
Die letzten Fetzen Stoff vom Leib,
Nur das Rosenkreuz, die Kette mit dem
Bild des Gekreuzigten, behielt ich an,
Und dann rannte ich davon,
Hinein in die Steppe, egal wohin,
Nur weg, nur weg, irgendwann drehte
Ich mich um, als Heidi in der Ferne schrie, 'Ich liebe Dich', und dann kam eine Kraft über mich, ich fand mich wie fest-
Gewurzelt, mein Kopf wand sich, bis
Ich in den strahlend, friedlich blauen Himmel schaute, und plötzlich brachen
Aus meinem Herzen Worte, ein Gebet:"Oh Allah, bitte reinige mich!",
Rief ich in den Himmel, und siehe, ich
Wurde besänftigt, eine Ruhe kam über
Mich, jenseits eines Hügels erklang
Eine Flötenstimme, und ich trottete den
Langen Weg zurück zum Opel Blitz,
Und Heidi ließ den Wagen an, ich zog
Mir meine Kleider wieder über,
Und wortlos fuhren wir nach Marrakesch ..."
(Extract)
Offenbarung: Die fetten Schlangen drangen aus mir, Wanden sich um mich, feist, böse, "Keine Angst mehr", rief ich und zog Mir das Hemd aus, aber den Schlangen Machte das nichts aus, sie wucherten Weiter, ich rief erneut etwas, vielleicht "Seine Verzweiflung mehr", oder so, Es nutzte nichts, ich zog mir die Hose Aus, Heidi starrte geradeaus, der Trip, den ich am Morgen in Chechaouen Geschmissen hatte, wurde immer stärker, Bis ich es nicht mehr aushielt, "Halt das Auto an", schrie ich, Heidi Fuhr stur geradeaus, "Halt an!", brüllte Ich, und dann gab sie nach, vielleicht Hatte ich ins Lenkrad gegriffen, Ich riss den Wagenschlag auf, riss mir Die letzten Fetzen Stoff vom Leib, Nur das Rosenkreuz, die Kette mit dem Bild des Gekreuzigten, behielt ich an, Und dann rannte ich davon, Hinein in die Steppe, egal wohin, Nur weg, nur weg, irgendwann drehte Ich mich um, als Heidi in der Ferne schrie, "Ich liebe Dich", und dann kam eine Kraft über mich, ich fand mich wie fest- Gewurzelt, mein Kopf wand sich, bis Ich in den strahlend, friedlich blauen Himmel schaute, und plötzlich brachen Aus meinem Herzen Worte, ein Gebet: "Oh Allah, bitte reinige mich!", Rief ich in den Himmel, und siehe, ich Wurde besänftigt, eine Ruhe kam über Mich, jenseits eines Hügels erklang Eine Flötenstimme, und ich trottete den Langen Weg zurück zum Opel Blitz, Und Heidi ließ den Wagen an, ich zog Mir meine Kleider wieder über, Und wortlos fuhren wir nach Marrakesch.
(Author portrait)
Hadayatullah Hübsch, Jg. 1946, Kriegsdienstverweigerer und Mitglied der Kommune I, trat nach einer Marokkoreise 1970 der islamischen Reformbewegung Ahmadiyya Muslim Jamaat bei. Als freier Schriftsteller veröffentlichte er zahlreiche Lyrikbände und arbeitete für Zeitungen und Rundfunk. Insgesamt erschienen ca. 70 Bücher und Broschüren, vorwiegend in Kleinverlagen, einige wurden mit Literaturpreisen bedacht. Seit 1990 leitet Hübsch den Verlag 'Der Islam'. Er ist Vorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) in Hessen.