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Description
(Text)
Der Roman Schritte von Gabriele Horn ist eine Deutsch-Deutsche Geschichte mit autobiographischem Hintergrund
(Extract)
IntroduktionDas Verlangen, einen autobiografischen Roman zu schreiben, tauchteseit mehreren Jahr wiederholt von Zeit zu Zeit in verschiedensten Facettenin mir auf, meist in der Verbindung mit Berliner Orten, die in denLebensphasen meiner Kindheit und Jugend Bedeutung erlangt hatten.Die Umsetzung dieses Anliegens wurde jedoch immer wieder von demGefühl verdrängt, keine Zeit dafür zu finden. Die erinnerten Momenteließen die in der Vergangenheit ad acta gelegten intensiven Emotionenungefragt wieder hochsteigen. Reflexionen bewältigter Lebensphasenwurden mit dem Betreten bekannter Orte präsent, Momente der Gegenwartverbanden sich mit der Vergangenheit:Der wieder betretene Raum ließ die Zeit entstehen - die Vergangenheitauferstehen - die Gegenwart bewusst machen - in die Zukunft weisen.Diese Momente waren begleitet von zufriedenem Aufatmen darüber,die erlebten Schwierigkeiten vergangener Zeiten sowohl überstanden alsauch gemeistert zu haben; gemischt mit einer gewissen Freude, aber auchleichtem Wehgefühl."War jetzt der Zeitpunkt für das Beginnen gekommen?", fragte sich dasIch und ... hastete weiter, entschied sich doch lieber weiter zu sammeln,und gab sich mit von Zeit zu Zeit vor dem inneren Auge erscheinendenkleinen vorbei ziehenden Filmstreifen - farbig oder auch schwarzweiß - zufrieden.Das Bild eines langen, sehr langen Transportbandes erschien mir, welchesmich nun schon über Jahre vorwärts bewegte, sicher und ohne Risiko;eingebettet in Verpflichtungen, die man zu erledigen hatte und fürdie man das Geld bekam, was einem das bequeme, wenn auch arbeitsreicheLeben ermöglichte. "Ist das tatsächlich Alles?", fragte sich das Ich.Trotz der Zweifel beruhigte und vertröstete es sich immer wieder aufkommende Zeiten; nutzte die Gegenwart zu Zerstreuungen - unter demVorwand sich entspannen zu müssen - und war sich nicht bewusst, dasses im Dunkel ganz unauffällig und unerkannt reifte.Erst als das Ich die Oberflächlichkeit, den Zustand des Bewegt - undGehetztwerdens nicht mehr ertrug, machte das Es den notwendigen unvermeidlichenSchritt und verließ das vermeintliche Band. Der Momentwar gekommen: Das Band hatte mich verloren und lief endlich ohnemich weiter!Das Es hatte es durch einen minimalen Schritt - nur einen kleinenSeitschritt - vollbracht. Es zwinkerte dem Ich zu und flüsterte: "Nimmund mach das Beste draus!"Das Ich bedankte sich voller Freude, musste jedoch nach einem kurzenMoment betrübt feststellen, dass es noch immer nicht frei genug war,dem in ihm Ruhenden Ausdruck zu verleihen. Es fehlte an Kraft undan Raum.Wieder musste das Es eingreifen, um dem Ich auf die Sprünge zu helfen:"Befreie dich!", rief es, "weiche geschickt den Energie- und Zeiträubernaus und nutze deine Energie für dich!!!"Der nun folgende Moment war der entscheidende: Das Ich machteden Schritt zur Seite und schließlich nach vorn, fühlte, dass die Kraftund die Kreativität an Bord waren und begann ...Der Titel "Schritte" tauchte in mir auf. Schritte ermöglichen es, unsfortzubewegen, verschiedenste Orte aufzusuchen; gleichermaßen sindsie als Metapher Ausdruck unseres aktiven Handelns und unserer Entwicklunginnerhalb unseres Lebensprozesses.Mein Anliegen im folgenden Roman ist, meine "Schritte" zu den inmeinem bisherigen Leben bedeutsamen Berliner Orten zu lenken; an9hand von Episoden innere Einstellungen und Entwicklungen aufzuzeigenund auf diese Weise die Vergangenheit mit der Gegenwart zuverbinden.Keine Stadt der Welt eignet sich hierzu besser als Berlin in ihrer Besonderheit,ihre durch die Teilung verursachte jahrelange politische Ausnahmesituation- die Berliner Mauer, durch ihre Widersprüche, Vielfaltund reiche Kultur.28 Jahre, von 1961 bis 1989, teilte diese Grenze Deutschland und zerschnittin Berlin wie an keinem anderen Ort die Straßenzüge. Ein Schnittmitten durchs Herz der Stadt ließ etliche Familien und Freundschaftenleiden und führte über diesen Zeitraum nicht selten zur Entfremdung.1955 im Ost



