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Description
(Text)
Sozialmanagement entspringt einer Epoche, in welcher die Werte der Sozialen Arbeit mit herrschenden wirtschaftlichen Werten wie Nutzenmaximierung, Effizienz und Effektivität mannigfach gebraucht und ausgetauscht werden. Deshalb besteht zwischen wirtschaftlichem Handeln und sozialarbeiterischer Ethik eine Ambivalenz, in der Sozialmanagement sich spektakulär bewegt. Die Werte des Managements, historisch betrachtet, entstanden aus utilitaristischen Grundsätzen und diejenigen der Sozialen Arbeit; sie verfolgen die Gedanken des individuellen Wohls und des Gemeinwohls sowie die sozialethischen Grundsätze. Diese unterschiedlichen Herangehensweisen der beiden Professionen und Disziplinen sind eine Erklärung für diesen Spagat.
(Extract)
Textprobe:
KAPITEL 5, SOZIALMANAGEMENT UND DIE GLOBALISIERUNG: Eine Mrd. Menschen gilt weltweit
als arbeitslos oder unterbeschäftigt. Rund 800 Mio. Menschen haben chronisch
nicht genug zu essen. (Richard Gerster 2005).
Meine Behauptung, Sozialmanagement sei ein Artefakt der Globalisierung, ist nicht sehr abwegig. Tatsächlich lag die Geburtsstunde des Sozialmanagements in den Jahren, in denen die Globalisierung bereits in der Pubertät war. Wie Beck richtig feststellt, ist überall die Rede von Globalisierung: Globalisierung ist sicher das am meisten gebrauchte missbrauchte und am seltensten definierte, wahrscheinlich missverständlichste, nebulöseste und politisch wirkungsvollste (Schlag- und Streit-)Wort der letzten, aber auch der kommenden Jahren. (Beck 1999, S. 42)
Was also ist überhaupt unter dem Begriff der Globalisierung zu verstehen? Ist es eine internationale Wirtschaftspolitik oder eine Global Governance bzw. geplatzte Hoffnung (Niggli, 2004)? Diese Frage soll im folgenden Kapitel beantwortet sowie ein eventueller Zusammenhang untersucht werden zwischen Globalisierung und Sozialmanagement.
5.1, GLOBALISIERUNG, WAS IST SIE WIRKLICH?
Globalisierung ist kein neues Phänomen. Schon die Spuren der Seidenstrassen oder die Reise von Kolumbus pflanzten den Keim des heutigen Baumes der Globalisierung. Ein in sich isolierter Markt hat schon damals nicht funktioniert und der zwischenstaatliche Handel war schon vor 3000 Jahren von Persien bis Äthiopien üblich. Wenn wir uns auf Europa konzentrieren würden, was in einer globalisierten Zeit schwer fällt, wird ersichtlich, dass der eurozentrische Welthandel eine Vorstufe der Globalisierung war. Schon die europäischen Seefahrer haben dieser Entwicklung beigesteuert - bei der Entdeckung der neuen Welt und Kolonialisierung der Länder (vgl. Rudoletzky in: Pfeifer-Schaupp 2005, S. 53). An dieser Stelle kann die Geschichte der Globalisierung nur kurz skizziert werden. Dafür werden wichtige europäische Entwicklungen der letzten Jahre aufgezeigt. Ulrich Beck unterscheidet zwischen Globalismus, Globalität und Globalisierung. Mit Globalismus bezeichnet er die Auffassung, dass der Weltmarkt politisches Handeln verdrängt oder ersetzt (Beck 1998, S. 26). Mit Globalisierung bezeichnet Beck die Prozesse, in deren Folge die Nationalstaaten und ihre Souveränität durch transnationale Akteure, ihre Machtchancen, Orientierungen, Identitäten und Netzwerke unterlaufen und querverbunden werden. .
Globalität heißt für Beck die nebeneinander existierende Eigenlogik der ökologischen, kulturellen, wirtschaftlichen, politischen, zivilgesellschaftlichen Globalisierung, die nicht aufeinander reduzierbar oder abbildbar sind, sondern jede für sich und in ihren Interdependenzen entschlüsselt und verstanden werden müssen. .
Beck betrachtet die Globalität, die zwischen Erster und Zweiter Moderne entstanden ist, als unvermeidbar. Die Gründe dafür sieht er in acht Merkmalen:
1) geographische Ausdehnung und zunehmende Interaktionsdichte des internationalen Handels, die globale Vernetzung der Finanzmärkte und der Machtzuwachs transnationaler Konzerne,
2) Die Informations- und Kommunikationstechnologische Dauerrevolution,
3) Die universal durchgrenzten Ansprüche auf Menschenrechte also (Lippen-) Demokratieprinzip,
4) Die Bilder-Ströme der globalen Kulturindustrien,
5) Die postinternationale, polyzentrische Weltpolitik,
6) Die Fragen der globalen Armut,
7) Der globalen Umweltzerstörung,
8) Transkultureller Konflikte am Ort. (ebd., S. 29f).
Diese Merkmale bedeuten für Beck, dass die Globalität sich nicht an einem Ort abspielen kann. Alles, was an einer Stelle passiert, ist in kurzer Zeit auf der anderen Seite des Globus.
Um die Unterschiede zwischen der oben genannten Ersten und Zweiten Moderne deutlicher zu machen, werden beispielhaft Veränderungen aufgeführt, die die Entstehungsgeschichte der Globalisierung im europäischen Kontext beeinflussten. Beispielweise führten



