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Description
(Text)
Am 4. Juli 2015 feiern wir den 300. Geburtstag von Christian Fürchte-Gott Gellert, einem bedeutenden Schriftsteller und Theologen der frühen Aufklärung. Aus diesem Anlass hat Friedemann Steiger, evangelischer Pfarrer im Ruhestand, Jahrgang 1938, eine kleine Reihe über Gellerts Leben und Werk, über seine Theologie und Sprache und seinen tiefen Glauben zusammengestellt und kommentiert. Er möchte damit besonders der jüngeren Generation wieder Zugang zu diesem heute fast vergessenen, großen, wortgewaltigen, menschenfreundlichen und glaubensstarken Denker eröffnen. Alle Bände haben den Titel: Er lebte, wie er im Glauben gelebt zu haben wünschte . Diesen Spruch fand Steiger auf einer kleinen Messingtafel, die sich auf einem der Gräber der Vitzthums, der Herren von Schloss Wölkau, befunden haben muss. Gellert war diesem Fürstengeschlecht auf Schloss Wölkau, das in der sächsischen Geschichte eine bedeutende Rolle gespielt hat, sehr verbunden. Dieser 1. Band soll in Gellerts Zeit und in sein Denken einführen. Steiger möchte damit auf seine Weise eine Verbindung zu uns Heute, Hier und Jetzt herstellen.
(Author portrait)
Christian Fürchtegott Gellert, 4.7.1715 Hainichen (Sachsen) - 13.12.1769 Leipzig. G. stammte aus einem kinderreichen Pfarrhaus, besuchte die Fürstenschule St. Afra in Meißen und begann 1734 das Studium der Theologie in Leipzig. Aus finanziellen Gründen musste er 1739 die Universität verlassen und sich als Hauslehrer verdingen, konnte dann aber weiterstudieren (Magister 1743) und sich 1744 mit einer Arbeit über die Fabel habilitieren (eigene Fabeln hatte er seit 1741 in den 'Belustigungen des Verstandes und des Witzes' veröffentlicht). Der Privatdozent wurde 1751 zum a. o. Professor der Philosophie ernannt, musste aber weiterhin das magere Gehalt durch Privatstunden aufbessern. Als Universitätslehrer wie als Dichter war er äußerst populär; auch der junge Goethe zählte zu seinen Hörern. Äußeres Zeichen der öffentlichen Anerkennung war der Empfang durch Friedrich II. (1760). G. nimmt eine wichtige Position in der dt. Literaturgeschichte zwischen Gottsched und Lessing ein, zwischen dem aufklärerischen Rationalismus und empfindsamer Gefühlskultur. Neue Akzente setzte er mit seinem Versuch eines bürgerlich-empfindsamen Romans, mit seiner ebenfalls von engl. und frz. Vorbildern angeregten Hinwendung zum rührenden Lustspiel und seiner Propagierung eines einfachen, natürlichen Briefstils. Populär wurde Gellert v. a. mit seinen moralischen Fabeln, die den harmonischen Ausgleich zwischen Verstand und Herz nahezulegen suchten und dem aufklärerischen Tugendbegriff breite Resonanz sicherten, und seinen späten erbaulichen Liedern.