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Description
(Text)
Joachim Heinrich Campe, spiegelt in seinem Werk in exemplarischer Weise jene Transformationsprozesse, denen die protestantische Religion im Kontext der Aufklärung unterworfen war wider. Sichtbar werde diese bei Campe vor allem in jenen Texten, in denen er sich mit den Möglichkeiten und Grenzen eines Unterrichts in Religion unter den aufklärerischen Vorzeichen von Autonomie, Freiheit und Vernunft auseinandersetzt. Die 1780 erstmals veröffentlichte "Kleine Seelenlehre" für Kinder ist hierfür ein besonders anschauliches Beispiel. Religion soll gleichermaßen vernünftig gedacht und vernünftig empfunden werden. Die Dialoge von Campe mit seiner Kinderschar haben dabei auch heute noch einen überaus unterhaltsamen Charakter.
(Author portrait)
Joachim Heinrich Campe, 29. 6. 1746 Deensen bei Holzminden - 22. 10. 1818 Braunschweig. Der Sohn eines Kaufmanns (der auf seinen Adelstitel verzichtet hatte) und einer Pfarrerstochter besuchte die Klosterschule in Holzminden (1760-65) und studierte dann ev. Theologie und Philosophie in Helmstedt (1765-68) und Halle (1768-69). Er arbeitete abwechselnd als Hauslehrer (u. a. bei der Familie Humboldt) und Prediger, bis er sich für die aufgeklärte Pädagogik entschied: 1776 Educationsrath am Dessauer Philanthropinum, 1777 Leiter der Anstalt, 1778-83 Leiter einer eigenen Erziehungsanstalt bei Hamburg, 1786-1805 Schulrat in Braunschweig und Leiter der Braunschweigischen Schulbuchhandlung. 1789 reiste er mit Wilhelm v. Humboldt nach Paris und äußerte in seinen 'Briefen aus Paris' seine Sympathien für die Revolution; 1792 erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Französischen Republik. In der napoleonischen Ära war er Braunschweigischer Deputierter in Kassel, der Hauptstadt des Königreichs Westfalen. Sein Werk umfasst zahlreiche pädagogischen Werke, Kinder- und Jugendschriften, ein großes Wörterbuch und andere sprachwissenschaftliche Arbeiten (v. a. zur 'Sprachreinigung').Ralf Koerrenz, Dr. phil. Dr. theol., ist seit 1997 Professor für Historische Pädagogik und Erziehungsforschung am Institut für Bildung und Kultur (IBK) der Friedrich-Schiller-Universität Jena.