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Description
(Short description)
Zöhre hatte eine glückliche Kindheit in der Türkei, Ostanatolien. Sie wurde zwischen 1965 und 1968 geboren. Mit 19 Jahren wird Zöhre zwangsverheiratet. Sie trägt es mit Fassung, denn immerhin kommt sie so von der Willkürherrschaft ihrer gehässigen Mutter los. Der Ehemann entpuppt sich jedoch als Tyrann. Voller Angst vor ihm, vor der Mutter, der Familienehre und dem drohenden Ehrenmord durchlebt sie ständigen Mißbrauch und den kalten Egoismus eines Mannes, der sie nur als Einreisegarantie nach Deutschland benutzt hat. Bei einem psychologischen Test ihres Sohnes, der nicht sprechen lernen will, vergibt sie sich die erste Chance der Freiheit. Als die Ärztin dem Jungen Farbtafeln vorlegt sagt der Sohn anstatt rot nur "Blut". Zum allerersten Mal traut sich Zöhre mit einem Menschen über ihr Privatleben zu sprechen. Doch erst ein Todesfall Jahre später gibt ihr den Mut zum Widerstand. Ohne Amtshilfe beginnt sie den Kampf aus purer Verzweiflung. Ihr Mut läßt sie siegen. Dann erst findet sie zu den Behörden, die ihr dauerhaft Rückendeckung geben. Integration wird zum Befreiungsprozeß. Zöhre hat zwei Berufe gelernt, ihren Sohn allein großgezogen und hat weiterhin ihren langjährigen Job in einem Elektronikmarkt. Jetzt will sie erst mal anderen Frauen helfen. Allein ihr Beispiel hat in der Stadt am Rhein bereits 10 Frauen zu Scheidungen animiert. Sie selbst hat mit der türkischen Gesellschaft gebrochen. Sie ist Deutsche.
Mit dem Umzug nach Deutschland beginnt eine schwere Zeit. Hierher ziehen viele traditionsgebundene Familien vom Land, denen die Küsten und Großstädte der Türkei zu modern geworden sind. In deutschen unsanierten Altbauvierteln leben viele Gleichgesinnte und diese neue Zeit wirkt hier weniger bedrohlich als in der alten Heimat.
(Text)
Zöhre hatte eine glückliche Kindheit in Ostanatolien in der Türkei der Sechziger/ Siebziger Jahre.
Mit dem Umzug nach Deutschland beginnt eine schwere Zeit. Hierher ziehen viele traditionsgebundene Familien, denen die Küsten und Großstädte der Türkei zu modern geworden sind.
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Bei einem psychologischen Test ihres Sohnes, der nicht sprechen lernen will, vergibt sie sich die erste Chance zur Freiheit. Als die Ärztin dem Jungen Farbtafeln vorlegt, sagt der Sohn zu Rot "Blut". Zum allerersten Mal traut sich Zöhre überhaupt, mit einem Menschen über ihr Privatleben zu sprechen.
Doch erst ein Todesfall, Jahre später, gibt ihr die Kraft zum Widerstand. Ohne Behördenhilfe beginnt sie den Kampf aus purer Verzweiflung. Ihr Mut lässt sie siegen. Dann erst findet sie zu den Behörden, die ihr dauerhaft Rückendeckung geben.
Integration wird zum Befreiungsprozess. Zöhre hat zwei Berufe gelernt, ihren Sohn allein großgezogen, arbeitete in einem Elektronikmarkt, bis sie bei der Polizei eine Stelle als Gefängniswärterin annahm.
Wenn die Familie nicht gewesen wäre, hätte sie studiert. Jura. Die Scheidung, der Kampf gegen Todesdrohung und eine verlogene Familienehre haben sie jedoch reifen lassen, und mit ihrem Buch, das sie ohne Pseudonym schreibt, hat sie eine alternative Matura erworben.
Jetzt will sie anderen Frauen helfen. Allein ihr Beispiel hat in der Stadt am Rhein bereits 10 Frauen zu Scheidungen von unglücklichen Ehen animiert. Sie selbst hat mit der türkischen Gesellschaft gebrochen. Sie ist Deutsche.
Zöhre ist aktiv und engagiert sich. Sie schreibt Gedichte, das nächste Buch, macht Lesungen, Interviews, Reisen. So langsam krempelt sie ihr Leben endgültig um.