Description
(Short description)
In der indischen Philosophie richtet sich die Reflexion auf Gott, den Menschen und die Erlösung. Die Philosophie versteht sich als Hilfeleistung in der Bewältigung des Bösen und der Leiden. Sie bleibt immer praktisch ausgerichtet. Der Inbegriff des Guten gipfelt in der Verbindung mit dem Absoluten. Das Kernproblem des Bösen besteht im Dasein schlechthin. Die Befreiung vom Bösen wird nicht durch gute Werke, sondern durch richtige Erkenntnis erlangt. Einen "Erlöser", der die Befreiung schenkt, gibt es im Hinduismus nicht. Weil das Ziel der Erkenntnis auf die Erlösung ausgerichtet ist, beschäftigen sich die indischen Denksysteme kaum mit der Welterklärung oder mit der Erkenntnis an sich. Das gewöhnliche Verstandesdenken wurde in Indien auch nicht besonders gepflegt, weil es dem niederen Geiste angehört, der ungeeignet bleibt, das Ewige und Unvergängliche zu begreifen. Als Instrument der höheren Kognition schulten die Inder das Einfühlungsvermögen und die Intuition. Die Hinlenkung der Kognition auf die Erforschung der Faktenwelt war für die klassische Philosophie der Inder eine reine Absurdität. Sie führt zu einer noch tieferen Versklavung des Geistes und lenkt seine Energien vom transzendenten Lebensziel ab. Sie haben begriffen, dass nicht die Wissenschaft, sondern die Weisheit den Menschen aus der Leidensfalle des Lebens herausführen kann.



