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Description
(Text)
Anti-abstrakt
Markus Lüpertz hat nie an den reinen Abbildungscharakter der Kunst geglaubt, sich vielmehr, wie er selbst sagt, immer "auf der Suche nach dem möglichen Bild" gesehen und sich so keiner Stilrichtung verpflichtet gefühlt. Gerade deshalb ist es ihm gelungen, seine Werke aus einem großen kunst- und kulturhistorischen Fundus frei, in eigener Handschrift zu gestalten, Bilder(-zeichen) zu schaffen, die nur mit ihm verbunden werden können und von einer gereiften wie energischen Freiheit sprechen, die für die ein oder andere Künstlergeneration als Vorbild gilt. So sind jüngere Kollegen wie Peter Doig, Tal R oder Thomas Houseago längst seine Fans.
Die Ausstellung und das umfangreicher gefasste Buch haben es sich zur Aufgabe gemacht, hinter die "große Geste" zu schauen, Lüpertz' bewusstes Spiel mit der Rolle des Künstlers also hautnah zu verfolgen und sein facettenreiches, ebenso leidenschaftliches wie intellektuelles Schaffen in einer breiten Auswahl von etwa 150 Gemälden undSkulpturen, darunter viele noch heute überraschende Frühwerke, vorzustellen. Das reicht von den ersten Werken der "dithyrambischen", "anti-abstrakten" Malerei der 1960er Jahre, nahe der Pop-Art, bis hin zu den intensiven Auseinandersetzungen mit dem mythologischen und klassischen Themenkanon in den letzten Jahrzehnten und wird durch einen umfangreichen Teil fotografischer Dokumente eindrucksvoll begleitet.
Die Retrospektive in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn steht in der Kontinuität der in den letzten zwanzig Jahren präsentierten Ausstellungen mit den bedeutendsten deutschen Künstlern der Gegenwart und stellt Markus Lüpertz bewusst an die Seite von Gerhard Richter, Sigmar Polke und Georg Baselitz.
Ausstellung:
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, 09/10/2009–17/01/2010
(Author portrait)
Markus Lüpertz, geboren 1941 in Liberec (Böhmen), studierte 1956 bis 1961 an der Werkkunstschule Krefeld. 1962 Übersiedlung nach Berlin, 1966 Beginn der dithyrambischen Malerei nach den Kultliedern auf Dionysos. Ab 1976 Professur an der Kunstakademie Karlsruhe, ab 1986 an der Kunstakademie Düsseldorf, deren Rektorat er 1988 übernahm. Zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland, 1996 große Retrospektive in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, 1997 in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München.Robert Fleck, 1957 in Wien geboren, ist Direktor der Deichtorhallen Hamburg. Er hat unter anderem bei Gilles Deleuze und Michel Foucault studiert und 1988 in Innsbruck mit einer Arbeit über die Revolution von 1848 promoviert. Bei Philo Fine Arts ist erschienen: HIER DISTANS. Arnulf Rainer, Dieter Roth & die Wiener Künstlerbohème der Siebziger (2008)