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Description
(Short description)
Jean Krier starb im Januar 2013 und hinterließ ein Konvolut an Gedichten, die als Grundstock eines neuen Lyrikbandes gedacht waren. Michael Braun hat die nachgelassenen Gedichte des Chamissopreisträgers nun als Opus postumum herausgegeben. "Es sind überwältigend schöne Gedichte, in denen der Ton Hölderlins nachhallt und mit ihm die Bewegung der alkäischen Odenstrophe, vermischt mit den Melancholien eines Bewusstseins, das die Nähe des Todes spürt." Michael Braun
(Text)
Der luxemburgische Dichter und Chamissopreisträger Jean Krier gehört zu den wichtigsten Stimmen der Gegenwartslyrik im deutschen Sprachraum. Nach seinem Band "Herzens Lust Spiele" (poetenladen 2010) plante er für 2014 die Publikation eines neuen Gedichtbands, über dessen Fertigstellung er verstarb. Aus dem umfassenden Nachlass mit mehr als 60 Gedichten konnte unter der Herausgeberschaft von Michael Braun das letzte Werk des Lyrikers veröffentlicht werden. Dieser Band "Eingriff, sternklar" beinhaltet einige der eindrucksvollsten Gedichte des Autors, darunter auch Texte, die in der Vorahnung des Todes geschrieben wurden. Jean Kriers virtuos arrangierten Gedichte sind Sprachkritik und Fest der Sprache zugleich, sie lauschen dem, was dem sensiblen Ohr des Autors vorgesetzt und zugetragen wird, die poetischen Möglichkeiten ab.
(Extract)
Von Michael Braun (Hrsg.) - Zum Nachlassband: Eingriff, sternklarIm letzten Sommer seines Lebens genoss Jean Krier noch einmal jene Intensitäten, die ihm über die Kontingenzen des Daseins und zuletzt auch über seine schweren Erkrankungen hinweghalfen. "Spaziergänge an der Küste entlang", schrieb er mir im Juni 2012, "Musik hören - alte Musik, 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts, letzte Beethoven Sonaten oder Streichquartette, Neue Musik - lesen, gute Gedichte." Mochte sich sein Lebenshorizont auch ständig verfinstern, so reagierte er auf die Todesdrohung mit poetischer Leichtigkeit und antwortete auf die bedrohlichen Bulletins mit Gedichten, die an die Fundamente der Existenz gehen, an die Küste der Bretagne und in Landschaften des Südens, um dort die Bewegung der Elemente und den Wechsel der Jahreszeiten zu beobachten. Als er dann an seinen letzten Oden arbeitete, hatte er zwei schwere Herz- und Leber-Operationen hinter sich und wusste um die Begrenzung seines Lebens. Es sind überwältigend schöne Gedichte, in denen der Ton Hölderlins nachhallt und mit ihm die Bewegung der alkäischen Odenstrophe, vermischt mit den Melancholien eines Bewusstseins, das die Nähe des Todes spürt. Bereits in seinem letzten Gedichtband Herzens Lust Spiele (2010) hatte Krier eine Haltung eschatologischer Gelassenheit eingenommen: "Ja, so will ich bleiben, so, wie ich bin: ratlos u heiter". Es ist die Position des heiteren Fatalisten, eines Vergänglichkeits-Dichters, der sich die Lebenslust nicht hat austreiben lassen.
(Author portrait)
Jean Krier, 1949 in Luxemburg geboren, studierte Germanistik und Anglistik in Freiburg (Breisgau). Für seinen Band "Herzen Lust Spiele" erhielt er 2011 den Chamisso-Preis und wurde im selbem Jahr mit dem Prix Servais ausgezeichnet. Jean Krier starb 2013 während der Fertigstellung seines neuen Gedichtbandes "Eingriff, sternklar".Der Herausgeber Michael Braun wurde 1958 in Hauenstein (Pfalz) geboren und lebt als Literaturkritiker in Heidelberg. Er gab den Deutschlandfunk-Lyrikkalender heraus und gibt seit 2013 den Lyrik-Taschenkalender heraus.