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Description
(Short description)
Wie wir Bücher ordnen, ist aus Sicht der Buchwissenschaft beinahe spannender als sie zu lesen. Ob nach Alter des Autors oder des Buches, in brandschutztechnischer Besorgnis, chronologisch oder diebstahlsichernd, nach Einbandqualität oder Erscheinen, Farbe oder Format, Gewicht, Höhe der IKEA-Regale oder ISBN-System, Jahr oder Jahrhundert, Kanon oder Katalog, nach Leseplänen, mit memnotechnischer Magie, nach Nummerierung, ordentlich preußisch, nach Provenienz, in repräsentativen Reihen, zum Schutz vor Staub, thematisch nach Titelgruppen, ungelesenem Umfang, Verlagen, Wohnungsgröße oder irgendeinem Zufallsprinzip. Solange man Bücher noch sehen, sammeln und anfassen kann, kann und muss man sie auch irgendwie ordnen - genießen wir es. In der Welt der unsichtbaren Bücher bedarf es neuer Wege. Der alte Kanon an großer Literatur steht nicht mehr einfach in den Schränken herum, um vom Abi bis zur Rente zur Lektüre zu mahnen. Und Bücher, die nicht aktiv gesucht werden, drohen vergessen im digitalen Orkus zu versinken. Bei einigen Büchern wäre das schade, sie suchen den Weg in die Köpfe der nachwachsenden Generation. Die neuen Buchgeschichten, wieder verfasst von Leipziger Bachelor-Studenten im KMW-Modul Einführung in die Buchwissenschaft, wollen alle zum Lesen verführen. Sie fangen ein, was eigentlich die spezifische Atmosphäre und Verlockung des Bücherlesens ausmacht, die Zeit zum Lesen feenhaft leichter, aber auch tiefgründig schwerblütiger Texte - wie Bücher eben so sind, ausgezeichnet vor jedem anderen Medium.
(Author portrait)
Siegfried Lokatis; Jahrgang 1956, Studium der Geschichte, Archäologie und Philosophie in Bochum und Pisa, 1993-2001 Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam und 2006 Professur für Buchwissenschaftan der Universität Leipzig; zahlreiche Veröffentlichungen zur Verlagsgeschichte im »Dritten Reich« und in der DDR.