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Description
(Short description)
Lange Zeit war in Europa nicht der Löwe, sondern der Bär König der Tiere, dem kultische Verehrung, Furcht und Bewunderung entgegengebracht wurde: Er galt in verschiedenen europäischen Kulturen als ein Mittler zwischen Diesseits und Jenseits, als Verwandter oder Ahnherr des Menschen. Unter den germanischen und skandinavischen Völkern nahm der Bär eine herausragende Stellung im symbolischen Bestiarium der Krieger und Fürsten ein und erwies sich als ernstzunehmender Rivale des christlichen Erlösers. Grund genug für die Missionare und Theologen, einen physischen wie symbolischen Vernichtungsfeldzug gegen ihn zu initiieren. Mehr als tausend Jahre lang wurde er verfolgt, dämonisiert und herabgesetzt, bis die tief verwurzelten Vorstellungen von seiner Würde und Unbesiegbarkeit dem Bild eines lasterhaften und satanischen Tieres, später dem einer tölpelhaften und törichten Kreatur gewichen waren.
(Author portrait)
Michel Pastoureau ist seit 1983 Directeur d'études an der École pratique des hautes études, Abteilung IV (Lehrstuhl für Geschichte der abendländischen Symbolik) sowie Directeur d'études an der École des hautes études en sciences sociales (Lehrstuhl für Symbolgeschichte der europäischen Gesellschaften) in Paris. Der Mediävist forscht und lehrt vor allem auf den Gebieten der Heraldik, der mittelalterlichen Bestiarien und Zoologie und der Kulturgeschichte der Farben. Für seine zahlreichen Publikationen erhielt er 1996 die Ehrendoktorwürde der Universität Lausanne und 2010 gewann er den Prix Médicis in der Kategorie Essay.



