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Description
(Text)
Seit Lessing einst die Vermischung von Literatur und Malerei - und damit das Verquicken der Darstellungen von Zeit und Raum - tabuisierte, ist viel Zeit vergangen. Heute lesen wir mit großer Selbstverständlichkeit Comics, ein Medium, das sich genau diesen Gegensatz von Schrift und Bild zunutze macht. Doch trotz der gesteigerten öffentlichen Wahrnehmung in den vergangenen Jahren kommt dem Comic gerade von seiten der Wissenschaft noch immer nicht das Interesse zu, das er verdient.Der erste Band der Edition Kritische Ausgabe beleuchtet in wissenschaftlichen Essays das erzählerische Potential des Mediums und zeigt auf, in welch vielfältiger Weise Comics den Gegensatz von Schrift und Bild fruchtbar machen. Abgerundet wird der Band durch Rezensionen, ein Interview mit der Comiczeichnerin Barbara Yelin und kurze Strips und Geschichten von jungen deutschen Comiczeichnern und -zeichnerinnen.
(Extract)
Der Comic besitzt eine große Fülle an Möglichkeiten. Das Benutzen von Tiermasken bei MAUS zum Beispiel ist eine Art der Reduzierung, die es dem Betrachter ermöglicht, seine persönlichen Erfahrungen und Gefühle darauf zu projizieren. Ein Mauskopf, aus wenigen Strichen zusammengesetzt, kann tatsächlich mehr Gefühle transportieren als eine Zeichnung, die ganz genau ausstrichelt, wie sich jemand fühlt, wie er sich freut oder leidet. Einen ähnlichen Effekt gibt es bei WALTZ WITH BASHIR. Dort schaffen die überzeichneten Figuren und Gesichter eine Distanz, die dann paradoxerweise dazu führt, daß das Dargestellte dem Betrachter wieder näher kommt. (Barbara Yelin)