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Description
(Extract)
"Und er, er wäscht ihren Fuß, den Linken, stutzt den Flaum ihrer Waden, den Rechten, entkleidet sie, bestreicht ihre Schultern, ihre Höhlen mit Zimt und dunklen Kirschen, zerdrückt sie, verwischt den zarten Saft, die Frucht gleitet formlos in die Täler ihrer noch verschnürten Hüften, grenzt nur kurz an der quellenden Brust. Rote Flüsse benetzen Haut und Stoff, im bronzenen Glanz trennen sie sich, ziehen ein, fließen weiter, ineinander, kreuzen und vermischen sich. Sein Flüstern umgarnt ihre Muschel, verspricht, bezirzt, verlockt. Er raunt von Dingen, die sich schon tausend Sänger wünschten, bekundet Worte, nach denen die Galane lechzen: mehr als nur Schwüre, mehr als nur ein Hohelied. Ihr dienen verstohlene Hände, unmerkliche Sinne hören ihr Aufstöhnen, ihr Klingen, beobachten die aufkeimende Röte, das Spannen und Zittern ihrer Lenden. Sie windet sich, will atmen, atmet nicht: das Mieder, das Korsett züchtigt sie. Ihre Lider flimmern, sie droht dem Rausch zu entfliehen, zweifelt,zweifelt. Er, ihr Gönner, greift in einer Hast den Spiegel, bricht ihn, trennt ihn, formt eine Scherbe, die sich so ungewollt losgelöst fürchtet und entfremdet fühlt. Gerne schaute sie weiter in das Gemüt der Betrachtenden, ließe sich sogar darauf ein, Pfeil zu sein oder siegende Klinge, aber so - so missbraucht, so heimlich, schwebend, die kräftigen Schnüre des Leibchens schneidend, verrät sie den Liebevollen, den Verborgenen. Sie spiegelt den Schein seines Auges, bündelt, sammelt all sein Licht und stößt es klagend hinaus, wirft es unter die Braue der sich Hingebenden ..."