Der Wiederaufbau (1. Aufl. 2012. 210 S. 190 mm)

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Der Wiederaufbau (1. Aufl. 2012. 210 S. 190 mm)

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  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783933995964

Description


(Text)
"Ein katastrophales Treffen heute Morgen mit einem unbekannten Deutschen. Er ist kein Verrückter, aber er ist ein tiefunglücklicher Mann, denn er glaubt herausgefunden zu haben, dass er ein anderer ist, dessen Namen er nicht einmal kennt", so schreibt es Jérôme Lafargue, Professor an der Sorbonne, in sein Tagebuch. Ein unbekannter Deutscher, namens Johann Launer, hat Lafargue mit Nachdruck um dieses Treffen in einem Pariser Café gebeten, in der Überzeugung, dass nur Lafargue und seine Frau ihm weiterhelfen können auf der Suche nach seiner Identität. Der geistige Wiederaufbau geschieht mit Hilfe von Lafargues Tagebuchaufzeichnungen aus dem "heutigen" Paris (2003) und zwei unterschiedliche Ebenen der Vergangenheit (München 1968 und dem durch die Nazis besetzten Prag), zusätzlich deutet der Titel auf den konkreten Wiederaufbau Europas nach dem zweiten Weltkrieg hin.
"Der Wiederaufbau" ist eine klare Einladung zum Nachspüren und Nachdenken über den geistigen Umgang, den ein jeder mitsich und den Anderen pflegt. Die Verwobenheit der europäischen Völker, spürbar durch die Erzählachse Paris-München-Prag, macht dieses Buch so wertvoll.
(Extract)
"Der Mann verlässt den Pariser Vorortbahnhof und überquert die breite Straße, in der es von Autos, Menschen und exotischen Läden nur so wimmelt. Er biegt in eine Seitenstraße ab, wo plötzlich Stille herrscht, und auch die Fassaden der kleinen, aneinandergeklatschten Häuser überraschen. Der Mann, der einen hellen Regenmantel trägt und wohl Mitte fünfzig ist, nimmt die Häuser nicht wahr, so wie er auch die Läden und die Autos nicht wahrgenommen hat. Seine Augen sind auf den Bürgersteig geheftet, der sich vor ihm ausdehnt. Doch scheint er etwas anderes zu sehen.
Er durchquert nun ein Viertel mit kleinen Häuschen, die einen winzigen Vorgarten haben. Er bleibt vor einem dieser Häuser stehen, öffnet das niedrige Gartentor, steigt ein paar Stufen hinauf und klingelt. Eine sehr alte Frau öffnet und bittet ihn herein.
- Guten Tag, Mama, begrüßt er sie.
- Guten Tag, Jérôme.
Er gibt ihr auf jede Wange einen Kuss, dann schließt sie die Tür. Mutter und Sohn machen ein paar Schritte in den Flur hinein, und sie sagt, beinahe flüsternd:
- Er ist im Wohnzimmer.
- Wie geht es ihm?
Sie betreten ein Zimmer, das sich vom Vorgarten bis zum Garten hinter dem Haus erstreckt. Versunken in einem Sessel starrt dort ein Greis ins Leere. Er reagiert nicht auf die nun Anwesenden. Sie treten näher heran und stellen sich neben den Sessel, dann sagt die Mutter zu dem alten Mann:
- Georges, sieh mal, wer da ist.
Er hebt den Blick zu der Frau, die weiter ausführt:
- Es ist Jérôme. Dein Sohn Jérôme ist gekommen, um dich zu sehen.
Der Greis wendet sich dem jüngeren Mann zu, betrachtet ihn eine ganze Weile, und plötzlich klart seine Miene auf.
- Guten Tag, Papa.
- Du bist mein Sohn. Ich habe zwei Söhne.
- Ja, Papa.
Jérôme beugt sich zu seinem Vater herab und gibt ihm einen Kuss auf jede Wange.
- Möchtest du einen Tee?, fragt die Mutter.
- Nein, danke, Mama.
- Dann lasse ich euch jetzt allein.
Sie verlässt das Wohnzimmer. Jérôme nimmt sich einen Stuhl, stellt ihn in die Nähe des Sessels und setzt sich seinem Vater gegenüber, der weiterhin sein Gesicht mustert.
- Sie werden kommen.
- Wer?
- Alle haben sehr große Angst.
- Nein, Papa. Du brauchst keine Angst zu haben.
- Ich habe zwei Söhne.
- Ja, Papa, du hast zwei Söhne.
- Michel ist mein Sohn.
- Ja, Papa. Dein jüngster Sohn.
- Aber sie haben Jérôme umgebracht.
- Nein, Papa.
- Sie haben ihn aus dem Haus gezerrt, dann haben wir die Schüsse gehört. Wir haben seinen Körper auf der Straße gefunden.
- Nein, Papa. Der, den sie getötet haben, das war dein eigener Vater. Das war während des Krieges.
- Mein Vater?
- Ja.
- Warum?
- Er war im Widerstand.
- Und Jérôme?
- Er ist dein ältester Sohn.
- Er ist nicht tot?
- Nein, Papa. Jérôme, das bin ich.
Er nimmt die Hand des alten Mannes und hält sie zwischen den seinen. Sein Vater sieht ihm in die Augen.
- Du bist mein Sohn Jérôme, sagt er. Und sie haben dich nicht getötet.
- Nein, Papa ...."

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