Description
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Vierzehn stotternde Männer und Frauen zwischen 21 und 67 Jahren erzählen über ihre Erfahrungen in der Arbeitswelt. Welche Bedeutung hatte das Stottern in der Schulzeit? Was gab den Ausschlag für die Berufswahl? Wie war es im Studium? Wie ist der Berufseinstieg verlaufen? Auf welche Weise hat das Stottern den weiteren Berufsweg beeinflusst? Solchen und vielen anderen spannenden Fragen gehen Marion Stelter und ihre Gesprächspartner in den aufschlussreichen Interviews nach. Der Leser erhält authentische Einblicke in die Berufsbiografien von Stotternden. Neben leidvollen Episoden berichten die Interviewpartner von ihren vielfältigen beruflichen Entwicklungspotenzialen, die sie nach anfänglichen Schwierigkeiten oft zur Entfaltung bringen konnten. Das Buch macht Stotternden Mut, bei der Berufswahl nach ihren Fähigkeiten und Neigungen zu entscheiden und nicht von vornherein die so genannten Sprecherberufe auszuklammern.
(Table of content)
Die Interviewtexte
Physiker, 63 Jahre
Viele sagten: Das ist doch nicht so schlimm! Alle haben irgendeine Macke.
Reiseleiter, 67 Jahre Es gab eine Zeit, da habe ich alle zwei Jahre die Arbeitsstelle gewechselt.
Förderschullehrerin, 26 Jahre Schule zu verändern ist irgendwie mein Ding.
Stadtplaner, 49 Jahre Ich wünsche mir, dass ich mit dem Stottern lockerer umgehen könnte.
Apothekerin, 59 Jahre Wer mich einmal erlebt hat, vergisst mich nicht so schnell.
Geschäftsstellenleiter, 57 Jahre Wolfgang könnte gut Gruppen anleiten, wenn nicht sein Stottern wäre , stand im Zeugnis.
Zahnärztin in Russland, 63 Jahre Bei der Planerfüllung war ich auf dem zweiten Platz von fünf Ärzten.
Personalleiter, 59 Jahre Bei ganz starkem Stress kann ich gut sprechen.
Controller, 29 Jahre Sie haben mir zugetraut, dass ich mit den Sprechsituationen klarkomme.
Vermögensberater, 54 Jahre Im Laufe der Jahre habe ich die Angst vor Menschen verloren.
Anästhesistin, 54 Jahre Ich habe mir meine Ängste relativ schnell bewusst gemacht und habe mir gesagt: Da musst du jetzt durch.
Fachinformatiker, 21 Jahre Ich finde es gut, dass ich im Beruf viel sprechen muss.
Teamleiter eines Ordnungsamtes, 55 Jahre Auf das Gymnasium gehört nur die Elite. Ein Stotterer gehört keinesfalls dazu , behauptete mein Lehrer.
Lehrerin für Kunst, 63 Jahre Niemand hat jemals zu mir gesagt, dass mein Beruf nichts für mich wäre.
Fachtexte
Franz Will
Stottern am Arbeitsplatz was tun?
Martina El Meskioui
Stottern und Schwerbehinderung
Martina El Meskioui
Stottern und Beruf Ein Projekt der Stotterer-Selbsthilfe
Weitere Literatur und Adressen
(Author portrait)
Marion Stelter ist Dipl. Kommunikations-Designerin und Soziotherapeutin Kunst HIGW. Sie ist selbst Stotternde und seit 1989 Mitglied der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. Seit 2006 ist sie verantwortlich für die Schriftleitung und die Gestaltung der Leserzeitschrift 'Der Kieselstein' - Forum der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe.