Description
(Text)
Roland Altenburgers soziolinguistische Studie des Anredeverhaltens in der chinesischen Gesellschaft der späten Kaiserzeit befasst sich mit den sprachlichen Mitteln und Verfahren, mit denen im Frühmodernchinesischen soziale Verhältnisse in der Anrede kodiert wurden. Sie untersucht die Praxis der häufigen Meidung von Personalpronomina und des mitunter obligatorischen Gebrauchs von sozialdeiktisch spezifischen nominalen Anredeformen als ein zentrales Moment des Anredesystems. Daneben widmet sich die Studie der Sozialdeixis bestimmter nominaler Termini. Die Beschreibung der Anredepraxis wird konsequent auf die Struktur der Gesellschaft im 18. Jh. bezogen. Der primär synchronischen Studie dient der Roman Rulin waishi von Wu Jingzi (1701-1754) als materielle Grundlage. Die Anrededaten aus rund 300 Figurendyaden dieses Textes sind der Untersuchung im Anhang beigefügt. Als Vergleichsquellen werden zeitgenössische Aufzeichnungen ( biji ) über Anredepraktiken, welche auch Einblicke in den diachronischen Wandel im Anredesystem eröffnen, herangezogen.
(Table of content)
Aus dem Inhalt: Anredeformen und Selbstbezeichnungen - Gebundene und freie Formen - Nominale und pronominale Formen - Struktur und Bedeutung nominaler Anredeformen - Der Reflex der Gesellschaftsstruktur im Repertoire der Anredeformen - Situationsbedingtes Anredeverhalten - Definition von Anredeverhältnissen - Wandel in ranghierarchischen Formenparadigmen.
(Author portrait)
Der Autor: Roland Altenburger, geb. 1964 in Zürich. 1984-91 Studium der Sinologie und Germanistik an der Universität Zürich, Sprachstudium an der Universität Nanjing. 1996 Doktorat. 1991-96 Assistent und Lehrbeauftragter an der Abteilung Sinologie der Universität Zürich. Forschungsschwerpunkt: traditionelle chinesische Erzählliteratur.
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