Der Erinnerungskünstler : Eine literarische Fantasie um Marcel Proust (1. Auflage 2015. 2014. 128 S. 21 cm)

個数:

Der Erinnerungskünstler : Eine literarische Fantasie um Marcel Proust (1. Auflage 2015. 2014. 128 S. 21 cm)

  • 在庫がございません。海外の書籍取次会社を通じて出版社等からお取り寄せいたします。
    通常6~9週間ほどで発送の見込みですが、商品によってはさらに時間がかかることもございます。
    重要ご説明事項
    1. 納期遅延や、ご入手不能となる場合がございます。
    2. 複数冊ご注文の場合、分割発送となる場合がございます。
    3. 美品のご指定は承りかねます。
  • 【入荷遅延について】
    世界情勢の影響により、海外からお取り寄せとなる洋書・洋古書の入荷が、表示している標準的な納期よりも遅延する場合がございます。
    おそれいりますが、あらかじめご了承くださいますようお願い申し上げます。
  • ◆画像の表紙や帯等は実物とは異なる場合があります。
  • ◆ウェブストアでの洋書販売価格は、弊社店舗等での販売価格とは異なります。
    また、洋書販売価格は、ご注文確定時点での日本円価格となります。
    ご注文確定後に、同じ洋書の販売価格が変動しても、それは反映されません。
  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783905707595

Description


(Short description)
Ein Capriccio? Ein Essay über Proust? Jedenfalls ein unerwartetes Geschenk für Proust-Liebhaber und Bewunderer der Suche nach der verlorenen Zeit
In einer kühn mäandernden Erzählung um die Unverfügbarkeit künstlerischen Gelingens übermalt Franz Maciejewski Szenerien von Prousts verlorener und wiedergefundener Zeit mit poetischen Zeichen eigener Erinnerung.
Dabei nimmt er den Unsterblichen auf kafkaeske Weise ernst, lässt ihn Fäden zu anderen Ikonen der klassischen Moderne schlagen: zu Baudelaire, Fabre, Kafka ,
und hält ihm so eine surreale Zukunft offen.
(Text)
Wer spricht? - Ein Gefangener seines Nachruhms, ausgestellt in einem eigens gebauten Kulturzentrum, vom Wärter beobachtet. Tag für Tag wiederholt er, Star der Weltliteratur, für das wechselnde Publikum jene Schlüsselszene, die für sein literarisches Riesenwerk steht: Er taucht die Biskuitstücke einer Madeleine in Tee, überlässt sich andrängenden Erinnerungen ...'Ein Unsterblicher, künstlich am Leben erhalten, um die Angst der Lebenden ein wenig zu mildern.' Lange Zeit hofft er, über heimlich Zugestecktes an andere vergessene Erfahrungen zu gelangen. Aber dann wird um diesen vorgeführten Proust ein Glaskäfig gebaut, künstlich belüftet, ständig von elektronischer Kamera überwacht ...Nur nachts entzieht sich der Künstler dem Zwang. Er entrollt den Faden eines langen Selbstgesprächs. In seiner Schlaflosigkeit verwandelt sich Atemnot in Literatur und findet sich wieder in alten mythischen Bildern um Angst und Glück. In immer wieder überraschenden Wendungen nähert er sein Fortleben im überwachten Raum den Szenen seiner abgelebten Existenz an: als Kind in Combray, als Künstler in Paris, als Liebender und Verlassener.
(Extract)
In Combray bin ich unter anderen Umständen schon einmal in eine vergleichbare Lage geraten, und zwar beim Durchblättern eines jener kleinen illustrierten Hefte, die den Kaffeesendungen an Tante Léonie beilagen und die ich wegen ihres Aromas liebte, das sie dem Kaffee während der Zeit der Lagerung und Zusendung entnahmen und dann selbstständig verströmten wie einen Lockduft, der Ferne und Abenteuer versprach. Sie enthielten ein merkwürdiges Sammelsurium von Kochrezepten und Modeneuheiten, Berichten aus den Kolonien und Anekdoten aus dem gesellschaftlichen Leben von Paris sowie eine kleine Literaturbeilage mit Geschichten; Geschichten, die in der Regel in Fortsetzungen erschienen und zu diesem Zweck in etwa gleich große Abschnitte zerteilt wurden, fraglos ein Akt des Banausentums, der jedoch, da die vorwiegend weibliche Leserschaft die Befriedigung ihrer Neugierde bezüglich des Fortgangs und insbesondere des Endes der Geschichte über die Verletzung gewisser intellektueller Normen stellte, ungesühnt blieb. Nichts ist trostloser, als eine Kette, auf die man Perle für Perle reihte, unvollendet liegen zu lassen. Eine dieser Geschichten in Serie war die Sage Homers von der Irrfahrt des Odysseus, und die Lektüre einer Passage von ihr führte mich eines Tages in die Höhle des Polyphemos. An der Seite der griechischen Helden erwartete ich die Heimkehr des Kyklopen. Schon bald gewahrte ich das massige Schattenbild seiner Gestalt, das der Schein des Herdfeuers an die Felsenwand warf, sah, wie er, nachdem er seine Schafherde in die Höhle getrieben hatte, den Eingang mit einer gewaltigen Steinplatte verschloss; starrte, als er sich umdrehte, mit Entsetzen in das glotzende Rund seines Auges, das den dämmrigen Raum auszuspähen begann. Wie ein Donnerschlag durchfuhr mich der Gedanke 'gefangen und verloren'.