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Description
(Text)
Was macht den besonderen Reiz des Advents aus?
In kurzen Betrachtungen geht Herbert Pauli dieser Frage nach. Bibelzitate und vertraute Rituale führen ihn dabei in seine Kindheit, in unsere Kindheit, zurück. Dort wurde er grundgelegt, der Zauber dieser mystischen, geheimnisvoll dunklen und zugleich lichten Zeit.
(Table of content)
MARIA, HIRTEN UND KÖNIGE
Nach mir kommt einer
Das Volk, das im Dunkel lebt
Sei gegrüßt, du Begnadete
Während er noch darüber nachdachte
Wer bin ich
So zog auch Josef
Kein Platz in der Herberge
Als sie dort waren
In jener Gegend
Fürchtet Euch nicht
Kommt, wir gehen
Und fanden das Kind in der Krippe
Die Hirten kehrten zurück
Wo ist der neugeborene König
Als König Herodes das hörte
Da fielen sie nieder
Und alle, die es hörten
In ihrem Herzen
RORATE, KRANZ UND NIKOLAUS Ein literarischer Spaziergang
Pünktlich im Advent
Barbarazweige
Erst dann ist Advent
Nikolaus
Advent
Rorate
Was kann es sein?
Mal baumeln lassen
Darf denn der da sitzen?
Friedenslicht
Frohe Weihnachten
Bescherung
(Extract)
Nach mir kommt einer
Wenn die Tage kürzer werden und die Abende länger, finden sich Zeit und Muße über Dinge nachzudenken, die in der Leichtigkeit und Helle der Sommertage nicht wahrgenommen, vielleicht auch bewusst in die hintersten Kammern des Gehirns verbannt wurden. Der Sommer mit seinen nach außen gewandten Aktivitäten lässt mich meine nach innen gekehrten Überlegungen beinahe vergessen. Also begebe ich mich jetzt, an den länger werdenden Abenden und in den Nächten, auf die Suche - zuerst nach den Antworten auf die essenziellen Fragen: Woher komme ich? Wer bin ich? Wohin gehe ich? Fragen, die von jeher die Menschen beschäftigen.
Besonders im Advent denke ich gern an meine Kindheit. Der Adventkranz hängt von der Decke, an der Küchenkredenz steckt der Adventkalender, und es riecht nach Tannenreisig und Kerzen. Meine Kindheit, ein einziger Advent. Das Warten aufs Erwachsenwerden. Und jetzt, als Erwachsener, habe ich manchmal Sehnsucht nach den schönen Kindheitstagen, die in Tagträumen auftauchen wie die Bergspitzen aus einem Nebelsee, aber so, wie sie gekommen sind, wieder darin versinken, und das ist gut so. Der Alltag nimmt mich gefangen, er fordert mich, erfüllt mich und lässt wenig Zeit, zur Ruhe zu kommen. Bei allem Erwachsensein sehe ich mich immer noch als jenen kleinen Buben, der ich einmal war, und dabei kommen dann und wann Zweifel an der Bewältigung dieses Alltags auf.
Und was kommt nach mir? Ich habe manches weitergegeben, das mir wichtig war, vieles wird mit mir vergehen, einiges auf einem Dachboden, in einer Abstellkammer, in einem Kellerwinkel darauf warten, entdeckt zu werden. So wie die Briefe meines Großvaters, die in einer Schachtel langsam vergilben, um vielleicht doch einmal von mir gelesen zu werden. Kann sein, dass ich dann weiß, woher ich komme, mag auch sein, dass nach mir jemand ist, der sich aufmacht zu forschen. Das Leben geht weiter. So oder so.
(Author portrait)
Pauli, Herbert
Herbert Pauli Geboren 1952. Lebt in St. Peter in der Au. Schreibt vorwiegend Kurzprosa und Lyrik. Mehrere Buchveröffentlichungen, zuletzt die Novelle "Spitzwegs Klause", Verlag am Rande, 2019