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Description
(Text)
Im allgemeinen Verständnis galten lange Zeit die massive Industrialisierung im Zusammenhang mit der sich deswegen dramatisch verschärfenden sozialen Frage sowie der massiv an Bedeutung gewinnende nationale Aspekt als die entscheidenden Entwicklungen im Europa der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dies wird auch angesichts des ökonomischen und demographischen Take-Offs bzw. des immer weitere Bevölkerungsteile erfassenden nationalen Interpretaments nicht anzuzweifeln sein; doch hat die Forschung der letzten Jahre gezeigt, dass auch traditionelle Verhaltensmuster und Lebensgewohnheiten weiterwirken. In der Alltagsgeschichte besaß nach wie vor die Religion ihren wichtigen Stellenwert.
Der Band möchte an einigen Beispielen zeigen, wie die Verbindung von Religion und Nation in Ostmitteleuropa im langen 19. Jahrhundert ausgesehen hat. Die Beiträge legen ihren Schwerpunkt auf die Entwicklung im geteilten Polen (Provinz Posen, Ermland) und die russischen Ostseeprovinzen (Livland, Estland) und haben Phänomene aus dem Bereich des katholischen, evangelischen, orthodoxen und jüdischen Glaubens sowie des konfessionsfreien Lebens zum Thema.
(Table of content)
Vorwort
Hans-Jürgen BÖMELBURG: Church-building im östlichen Europa. Ein komplementärer Ansatz zur Beschreibung von Vergemeinschaftung im östlichen Europa: Die Volkskirchen in Polen und den baltischen Ländern
Anja WILHELMI:
Religiöse Praktiken im Alltag deutschbaltischer Familien. Schilderungen weiblicher Familienmitglieder (19. Jh.)
Ragna BODEN:
Konflikte der Moderne Religion als Argument in den Familiendiskursen der Deutschbalten
Sebastian RIMESTAD:
Die Russische Orthodoxe Kirche in den Ostseeprovinzen und den Nordwestprovinzen im Vergleich
(1830-1917)
Stefan DYROFF:
Protestantischer Kirchenbau in der Provinz Posen im langen 19. Jahrhundert. Von der Nachahmung des Zentrums zum Versuchsfeld moderner konfessioneller Architektur?
Marlene KLATT:
Die Haskala in Städten der nordosteuropäischen Grenzregion
Ewelina SOKO OWSKA:
Gesellschaftliche und katholische Organisationen im Ermland in den Jahren 1848-1914 unter besonderer Berücksichtigung des Ermländischen Bauernvereins
Jochen ENDERS:
My l Niepodleg a Organisationsplattform und Impulsgeber eines konfessionsfreien Lebens in den Jahren 1906-1908
Autoren
(Author portrait)
Markus Krzoska ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Justus-Liebig-Universität Gießen und von April bis September 2011 Fellow am Imre Kertész Kolleg der Friedrich-Schiller- Universität Jena.