Description
(Text)
Ob Literatur, Politik, Wissenschaft oder Privatleben - jedem dieser Bereiche widmet Georg Büchner seine Zeit. Taktische Lebensplanung geht bei ihm einher mit den großen Fragen, womit man wie seine Zeit verbringt. Ob Zeit mit Arbeit ausgefüllt wird, müßiggängerisch verträumt, in Langeweile ertragen, im Genuss verschwindet oder einfach nicht ins Bewusstsein vordringt: In vielen von Büchners Figuren finden sich diese Facetten des Daseins in der Zeit - oftmals mit ideologiekritischem oder ironischem Unterton. Diese kritische Distanz zum Bestehenden in Auseinandersetzung mit Zeit und ihrer Nutzung verweist auf ein ästhetisches Programm Büchners, das vor allem die manipulative Macht der Konvention geißelt, dabei jedoch immer auch nach alternativen Daseinsformen fragt.
(Table of content)
1. Einleitung2. Georg Büchners Verhältnis zur Zeit2.1 Stationen im Leben von Georg Büchner2.2 Zeitbewusstsein bei Georg Büchner3. Das Zeit- und Arbeitsverständnis in Georg Büchners Schulunterricht 1821-18313.1 Die Intention der zeitgenössischen Religionspädagogik3.2 Arbeit als sinnvolle Nutzung von Zeit3.3 Analyse des Zeitaspekts in den Schulbüchern des Religions- und Lateinunterrichts3.3.1 Die Ewigkeit Gottes3.3.1.1 Gottes Ewigkeit als Grundlage für Vertrauenswürdigkeit3.3.1.2 Die Ewigkeit als Zeit und Ort der Gerechtigkeit3.3.2 Die Unsterblichkeit3.3.3 Die begrenzte Zeit auf Erden verbietet Zeitverschwendung3.3.3.1 Die Kindheit und Jugend als ausschlaggebende Phasen für die christlich geprägte Besserung3.3.4 Die Flüchtigkeit und Schnelligkeit der Zeit3.3.5 Die Vergänglichkeit alles Irdischen nach Ovid3.3.5.1 Stoizistische Quellen3.3.5.1.1 Senecas Einfluss3.3.5.1.1.1 Jeder Tag kann der letzte sein: Der jederzeit mögliche Tod des Menschen nach Seneca3.3.5.1.1.2 Über den Verlust der Zeit nach Seneca und nach Plinius d. J.3.3.5.1.2 Über die Flüchtigkeit der Zeit nach Persius3.4 Arbeit und Müßiggang als Themen der Schulbücher des Religions- und Lateinunterrichts3.4.1 Arbeit als gottgefälliges Werk und der lasterhafte Müßiggang3.4.2 Der Tätigkeitstrieb nach Cicero und Theophrast3.5 Zusammenfassung4. Zeit in den Schriften Georg Büchners4.1 Die Allmacht der Zeit4.2 Unsterblichkeit und Leben in der Gegenwart: Zeit in den Schulschriften4.3 Beschleunigte und gleichmäßig verlaufende Zeit4.4 Zeiterfahrung im Angesicht des Todes4.5 Zeitverlust und die Unmöglichkeit, Zeit sinnvoll zu nutzen4.6 Lenz: Der Augenblick und die Ewigkeit als Albtraum4.7 Der Hauptmann im Woyzeck als Zeitfigur4.7.1 "Was will Er denn mit der ungeheuren Zeit all anfangen?" Das Zuviel an Zeit des Hauptmanns im Woyzeck4.7.2 Gefangen zwischen Ewigkeit, Augenblick und Tätigkeit4.7.2.1 Ewigkeit und Augenblick in den Philosophischen Schriften Büchners und ihr möglicher Einfluss auf die Figur des Hauptmanns4.7.3 König Peter als Vorläufer des Hauptmanns4.8 Antibürgerinnen: Das Zeitverständnis von Marion, Lucille und Lena4.8.1 Marion4.8.2 Lena4.8.3 Lucille4.8.4 Zusammenfassung4.9 Zusammenfassung5. Arbeit und Müßiggang in den Schriften Georg Büchners5.1 Die Arbeit des Volkes5.1.1 Prostituierte, revolutionäre Bürger, Bänkelsänger5.1.2 Der arbeitende Woyzeck5.1.2.1 Tiecks Einfluss auf Büchners Verständnis von Arbeit5.2 Arbeit im Lenz5.3 Das Arbeitsverständnis des Doktors im Woyzeck5.3.1 Die Figur des Doktors vor dem Hintergrund der religiös geprägten Bewertung der Wissenschaft auf dem Darmstädter Pädagog5.4 Müßiggang aus Langeweile5.4.1 Tiecks Einfluss auf die Gestaltung von Langeweile bei Büchner5.5 Zusammenfassung6. Genuss als Zeitflucht und Alternative zur Arbeit6.1 Der Epikureismus6.2 Die Darstellung der Lazzaroni in zeitgenössischen Reiseberichten7. Zusammenfassung8. LiteraturverzeichnisPrimärliteraturZeitgenössische Lexika und NachschlagewerkeQuellen des SchulunterrichtsItalienische Reisebeschreibungen: QuellentexteLiterarische und andere zeitgenössische QuellentexteSekundärliteratur



