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Description
(Short description)
Mohameds Versuche, als Banker und mit französisiertem Namen ein hedonistisches "westliches" Leben zu führen, enden im Fiasko: keine weiße Frau will mit ihm ins Bett. Er verzweifelt, weil er glaubt, niemals aus dem mütterlichen Universum in der tristen Pariser Vorstadt loszukommen und beschließt, dann eben doch fromm zu werden. Doch mit dieser Entscheidung stürzt er in einen Strudel von Verwirrungen?
(Text)
Eigentlich ist Mohamed gar kein Islamist, sondern ein ganz gewöhnlicher Frömmler, dem eines Tages die Absurdität seines Gott und guten Werken geweihten Lebens aufgeht. Er beschließt, mit vierzig Jahren endlich bei seiner Mutter in Saint-Ouen, einer tristen Pariser Banlieue, auszuziehen und deren erdrückender Präsenz zu entkommen. Sein astronomisches Banker-Gehalt erlaubt ihm alle Extravaganzen, und er leistet sich ein Luxusappartement im 6. Pariser Arrondissement, ändert seinen Namen in Basile Tocquard und verleugnet seine algerische Herkunft. So, hofft er, wird er bald auch seine demütigende Jungfräulichkeit verlieren und ein neues Leben beginnen, voller erotischer Vergnügungen, die nur Europäerinnen, "frei in Leib und Geist", ihm bieten können.
Doch etwas in ihm, eine Art ethnischer Magnet, zieht immer nur Frauen aus dem Maghreb an die sich ihm samt und sonders verweigern. Die eine will trotz ihrer freizügigen Erscheinung bis zur Ehe Jungfrau bleiben, die andere ist lesbisch, die dritte ist abstinent, weil gerade schwanger.
Die einzige Frau, die sich für ihn interessiert, ist seine Mutter. Die tut alles dafür, ihren "Augenstern", ihren Erstgeborenen, der Höhle des westlichen Löwen zu entreißen und ihn auf den rechten Weg des Islam zurückzuführen?
Schonungslos und boshaft rechnet Marouane mit der Doppelmoral frommer Männer, fürsorglicher Mütter und republikanischer Freiheiten ab.
(Extract)
"So sieht s aus, mein Guter, weiter hast du s nicht gebracht. Du bist ganz nah dran an der ganzen Pracht, aber du hast überhaupt nichts davon. Du lebst aber ein Leben hast du nicht."
Eigentlich wollte ich der Verkäuferin auch sechs von diesen hübschen italienischen Tassen abkaufen, aber dann sagte ich stattdessen Zwei Tassen, bitte , um klarzustellen, dass ich weder Familie hatte noch mit irgendjemandem zusammenlebte, sondern tatsächlich Single war, frei und allzeit und zu allem bereit. Und dann warf das kleine Luder, als sie nach meiner American Express griff, auch noch unauffällig einen Blick auf meinen linken Ringfinger. Kein Ehering. Versteht sich. Sie lächelte und war noch viel netter zu mir, als Verkäufer normalerweise sind. Ich war mir sicher, dass sie bei meinem nächsten Besuch die Visitenkarte, die ich ihr dann heimlich zustecken wollte, gerne annehmen würde.
Denn, und das will ich hier noch einmal unterstreichen, ich interessierte mich ausschließlich für weiße Frauen, Frauen, die an die Pille und an Kondome gewöhnt waren, die körperlich und geistig frei waren, Frauen, die sich aus freien Stücken für die Ehelosigkeit entschieden hatten und die diesen Weg nun voller Genuss und guter Laune, ohne Skrupel oder Bedenken gingen, im Gegensatz zu den jungen Frauen in meiner Siedlung, die ihre Einstellung Jungfrau-bis-zum-Hals-keusch-bis-zur-Heirat demonstrativ zur Schau trugen.



