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Description
(Text)
Es gehört zu den Eigentümlichkeiten der Wirkungsgeschichte der komparativen Philosophie, dass Hajime Nakamura (1912-1999) bisher nur die Beachtung gefunden hat, die ihm aufgrund seiner indologischen und buddhologischen, aber nicht philosophischen Leistungen zukommt. Dieses Buch soll dazu beitragen, in anthropologische Voraussetzungen des interkulturellen Dialogs einzuführen, und zwar im Sinne eines Wegweisers zu Nakamuras interkulturell orientierten komparativ-philosophischen Hauptwerken. Nakamuras zentrales interkulturelles Anliegen "vom Standpunkt einer Weltintention" aus hat den Autor dazu veranlasst, diese Fragestellung zunächst im Nachvollzug der historischen Problementfaltung bei Dilthey, Misch, Bollnow und Plessner zu verfolgen. Es werden Themen wie die Erkenntnisanthropologie Diltheys, das Problem der Unergründlichkeit sowie das Ausdrucksproblem bei Dilthey, Misch und Plessner untersucht. Abschließend wird der interkulturelle Dialog auf seine erkenntnisanthropologischen und hermeneutischen Voraussetzungen hin befragt. Das zentrale Anliegen dieser interkulturell philosophischen Arbeit ist, die Explikation der Bewegung von der Anthropologie zur Hermeneutik sichtbar zu machen.André Julien S. E. Faict (geb. 1977 in Belgien) studierte Ostasienkunde, Philosophie und Religionswissenschaften an den Universitäten Gent und Köln sowie, als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Hochschule für Philosophie (SJ) in München. Er promovierte 2010 in München und bekleidet seit 2011 ein Lehramt für Philosophie und Moral. Seine Schwerpunkte sind die japanische Philosophie (insbes. Buddhismus und Kyôto-Philosophie), Anthropologie, Hermeneutik (insbes. interkulturelle Philosophie) sowie Phänomenologie (insbes. Phänomenologie der Religion). Zusammen mit K. Ueno veröffentlichte er den Band: Interkulturalität im Denken Hajime Nakamuras, 2006.
(Table of content)
InhaltVorwortEinleitung1. Der Einsatz bei der Erkenntnisanthropologie Diltheys1.1. Das Problem einer Grundlegung der Geisteswissenschaften1.1.1. Rekurs auf die Totalität des Seelenlebens1.1.2. Der Umfang des Lebensbegriffs bei Dilthey1.1.3. Die Aspekte des Lebens1.1.4. Übergang vom Lebensbegriff zum Erlebnisbegriff1.2. Erkenntnisanthropologie und Hermeneutik1.2.1. Realpsychologie: Verbindung von Anthropologie und Geschichte1.2.2. Erkenntnisanthropologie1.2.3. Verstehenstheorie und "hermeneutische Philosophie"1.2.4. Das komplementäre Verhältnis von Erkenntnisanthropologie und Hermeneutik2. Das Problem der Unergründlichkeit bei Dilthey, Misch und Plessner2.1. Unergründlichkeit des Lebens bei Dilthey2.1.1. Denken als eine Funktion des Lebens2.1.2. Das Grundverhältnis von Gedankenmäßigkeit und Unergründlichkeit2.2. Mischs Auseinandersetzung mit idealisierender Phänomenologie2.2.1. Das Grundverhältnis von Gedankenmäßigkeit und Unergründlichkeit2.2.2. Auseinandersetzung mit Husserl2.2.3. Auseinandersetzung mit Heidegger2.3. Der Mensch als Macht bei Plessner2.3.1. Der Berührungspunkt von Dilthey-Schule und Plessner2.3.2. Das Prinzip der Unergründlichkeit bzw. der offenen Frage2.3.3. Die Resultate des Prinzips der offenen Frage3. Das Ausdrucksproblem bei Dilthey, Misch und Plessner3.1. Das Leben und seine Objektivationen3.1.1. Die Genese der Konzeption3.1.2. Die Formen der Lebensäußerungen3.1.3. Die Hermeneutik des objektiven Geistes3.2. Die frühe Ausdruckstheorie Plessners3.2.1. Die Schicht des Verhaltens3.2.2. Verhalten und Sinn3.2.3. Theorie des Verstehens von mimischem Ausdruck3.2.4. Exkurs: Die Expressivität in der "exzentrischen" Anthropologie Plessners3.3. Ausdruck und Bedeutung in der Logik des Lebens bei Misch3.3.1. Der Ausgang vom Ausdruck3.3.2. Sprachlicher Ausdruck und Bedeutung (oder Sinn)3.3.3. Rein diskursive und evozierende Aussage4. Zur Wirkungsgeschichte4.1. Weiterführung durch Misch4.1.1. Über den Gegensatz von Naturwissenschaft und Geisteswissenschaft hinaus4.1.2. Die Verbindung der Philosophie mit den Geisteswissenschaften4.1.3. Hermeneutik als Grundwissenschaft4.2. Plessners Weiterführung in der Richtung auf eine philosophische Anthropologie4.2.1. Der Anknüpfungspunkt4.2.2. Philosophische Anthropologie4.2.3. Hermeneutik: eine universale Wissenschaft vom Ausdruck4.3. Bollnows Weg zur philosophischen Anthropologie4.3.1. Zugehörigkeit zur Dilthey-Schule4.3.2. Der Einfluss von der Existenzphilosophie4.3.2.1. Auseinandersetzung mit Jaspers4.3.2.2. Auseinandersetzung mit Heidegger4.3.3. Die methodischen Prinzipien der philosophischen Anthropologie5. EpilogLiteraturverzeichnis



