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Description
(Text)
Kontrovers diskutiert - ein Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der DDR und ein Beispiel für eine persönliche Biographie im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik.
Der Magdeburger Pharmakologe, Professor Dr. med. Hansjürgen Matthie,s war einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Neurowissenschaften in der DDR. Durch sein Wirken als Wissenschaftler und als Direktor des Institutes für Pharmakologie und Toxikologie der Medizinischen Akademie Magdeburg und als Direktor des außeruniversitären Akademieinstitutes für Neurobiologie und Hirnforschung erfuhr die Neurowissenschaft internationale Anerkennung.
Nach seiner Abberufung begann Hansjürgen Matthies seine Lebenserinnerungen festzuhalten. Diese Rückbesinnungen geben umfangreiche Einsichten in den Forschungsbereich der Neurowissenschaften.
(Table of content)
VORWORT 6
ERINNERUNG EINES VERGESSLICHEN 8
1. Kindheit und Jugend 10
2. Medizinstudium in Wien und das Ende des Krieges 17
3. Nachkriegszeit und Studium in Berlin 27
4. Berliner Jahre 34
5. Entscheidung für die Pharmakologie 55
6. Der Ruf nach Magdeburg 97
7. Magdeburger Zeit wissenschaftliches Leben in der DDR 112
8. Magdeburg ein Zentrum der Neurowissenschaft 267
9. Entstehung des Instituts für Neurobiologie und Hirnforschung 321
10. Zeitenwende der Fall der Mauer und die Folgen 394
11. Nachwendezeit quo vadis INH 457
VITA 551
NACHWORT 553
ANHANG 556
Letters from distinguished former international colleagues 556
Abkürzungsverzeichnis 560
Abbildungsverzeichnis 562
Publikationen 564
(Author portrait)
Der am 5. März 1925 in Stettin geborene Hansjürgen Matthies war ein herausragender Pharmakologe und Neurowissenschaftler, der sich hohe nationale und internationale Anerkennung durch seine Forschungen auf dem Gebiet der zellulären Gedächtnisbildung erwarb.
Er studierte ab 1944 in Wien und dann ab 1946 in Berlin Medizin, wo er 1953 unter Friedrich Jung promovierte und 1957 habilitierte. 1957 übernahm er, zunächst kommissarisch, das neugegründete Institut für Toxikologie und Pharmakologie der Medizinischen Akademie Magdeburg. Mit seiner Berufung zum Professor mit Lehrauftrag 1960 wurde er Direktor und entwickelte mit seinen Mitarbeitern durch die Fokussierung auf die Pharmakologie des Zentralen Nervensystems ein eigenständiges Profil.
Von 1962 bis 1967 und 1973 bis 1979 war er neben dieser herausfordernden wissenschaftlichen Arbeit zugleich auch Rektor der Medizinischen Akademie Magdeburg. In dieser Zeit lagen ihm vor allem die studentische Ausbildung und übergreifende interdisziplinäre Schwerpunkte am Herzen.
Er stellte an sich und seine Mitarbeiter hohe Anforderungen, war dabei aber stets um eine offene und kritische Atmosphäre bemüht. Er ließ den jungen Assistenten einen großen Spielraum für die eigene wissenschaftliche Entwicklung, forderte aber hohe Leistungsbereitschaft und kritische Bewertung des Erreichten, gemessen nicht nur am nationalen, sondern vor allem auch am internationalen Erkenntnisstand. Erfolgreich betreute er 14 Habilitationen und über 200 Promotionen. Das von ihm 1967 ins Leben gerufene Magdeburger Symposium für Lern- und Gedächtnisforschung, das anfänglich jährlich stattfand und bis in die heutige Zeit weitergeführt wird, ist zu einem internationalen Treffpunkt der weltweit führenden Neurowissenschaftler geworden.
Die entscheidende Profilierung seines Instituts auf die neurobiologischen Grundlagen der Lern- und Gedächtnisprozesse erfolgte in den 70er und 80er Jahren. Als Gründungsdirektor baute er auf und leitete von 1981 bis 1991 auch das Institut für Neurobiologie und Hirnforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR in Magdeburg. Schon in der Aufbauphase führte er Wissenschaftler verschiedener Bereiche zu einer immensen interdisziplinären wissenschaftlichen Arbeit zusammen.
Diese Arbeit fand seine Anerkennung nach der deutschen Wiedervereinigung, als das Institut positiv evaluiert wurde und heute als Leibniz-Institut für Neurobiologie weitergeführt wird.
Seine wissenschaftlichen und wissenschaftsorganisatorischen Kenntnisse verliehen ihm Stimme in vielen nationalen und internationalen Wissenschaftsgremien.
Er war ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR, erhielt die Ehrendoktorwürde der Universitäten in Leipzig und Budapest. Er veröffentlichte 467 Originalarbeiten und war Mitautor zahlreicher Artikel und Mitherausgeber von Lehrbüchern und Sammelbänden.
Hansjürgen Matthies war zweimal verheiratet und hatte aus beiden Ehen 6 Kinder. Am 22. August 2008 verstarb er.



