Description
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Kunst als Leben. Musik, Performances, Literatur. Die Fluxus-Bewegung der 1960er Jahre prägt Auffassungen von Kunst und Avantgarde bis in unsere Gegenwart.Jürgen Becker (_1932), Büchner-Preisträger 2014, formte Fluxus entscheidend mit, u. a. durch seine Zusammenarbeit mit Wolf Vostell. Dessen visuelle Techniken wie Dé-coll/age, Environment und Verwischung beeinflussten Beckers experimentelle Prosa, deren innovativer Charakter bis heute Maßstäbe setzt.Die Aufsätze dieses Bandes bieten einen breit gefächerten Überblick über Theorien, Verfahren und Berührungspunkte der von Fluxus geprägten und Fluxus prägenden Künstler aus interdisziplinärer Perspektive. Sie widmen sich im Besonderen Jürgen Beckers transmedialen Adaptionen der von Fluxus-Künstlern entwickelten Verfahren und thematisieren Beckers Stellung im Kontext der literarischen Avantgarde.
(Table of content)
- Anne-Rose Meyer-Eisenhut und Burkhard Meyer-Sickendiek: Fluxus und/als Literatur. Eine Einführung I FLUXUS UND EXPERIMENTELLE PROSA: DIE DÉ-COLL/AGE ALS VERFAHREN IN KUNST UND LITERATUR- Klaus Gereon Beuckers: "dé-coll/age ist mobile collage". Statik, Dynamik und Zeit bei Wolf Vostell - Christoph Zeller: Wolf Vostell und die experimentelle Literatur - Johanna Bohley: Zu Jürgen Beckers "Phasen" und "Felder"- Mario Grizelj: Leere Seiten 'lesen'?! Über Jürgen Beckers Ränder II "NEUE SUBJEKTIVITÄT": BECKERS GEDICHTBÄNDE UND DIE ALLTAGSLYRIK DER 1970ER JAHRE- Anne-Rose Meyer-Eisenhut: Zwischen Mimesis und Metapoetik: Zu Jürgen Beckers Gedichtband "Schnee"- Burkhard Meyer-Sickendiek: Von der freien zur notwendigen Rhythmik des Gedichtes: Walter Höllerers Poetik und die Alltagslyrik von Becker, Brinkmann und Kiwus - Sven Hanuschek: "Was man wegläßt, ist nicht da". Die Journalform als poetologisches Prinzip VI III JÜRGEN BECKER: KONTEXTE UND KONTAKTE- Hans-Edwin Friedrich: "[...] als Avantgarde noch kein Aufkleber, sondern ein Abenteuer war" - Jürgen Becker als Theoretiker der Avantgarde - Roland Innerhofer: Grammatische Grenzgänge: Jürgen Becker und Konrad Bayer - Evelyne Polt-Heinzl: "Möglichkeiten für Bilder" oder Wie vom Leben erzählen in dürftiger Zeit? Beispiele von Gisela Elsner, Jürgen Becker und Peter Handke IV DIE RÜCKKEHR DES ERZÄHLENS? JÜRGEN BECKERS SPÄTWERK- Andreas Wirthensohn: "Die Türe zum Meer" - Einübung einer neuen "Landschaftsmalerei" - Eugenio Spedicato: "Jetzt, jetzt ist der Krieg aus ...". Fiktion, Geschichte und Erinnerung in Jürgen Beckers Roman "Aus der Geschichte der Trennungen"- Erk Grimm: Tempi passati: Zeitbilder und Bildzeiten im Werk Jürgen Beckers V ÜBER UND AN JÜRGEN BECKER- Jürgen Becker in Bildern, 1971 - Marcel Beyer: Piratensender Jürgen Becker - Norbert Hummelt: Über Jürgen Becker - Tabula gratulatoria zum Büchner-Preis 2014- Register
(Author portrait)
Hans-Edwin Friedrich, geb. 1959 in Prüm/Eifel, Studium der Germanistik und Geschichte in Trier. Von 1985 bis 1990 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt "Transkription des Nachlasses von Robert Musil"; 1989 Promotion. Von 1990 bis 2007 an der LMU München, 1998 Habilitation. Seit 2007 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Kiel. Schwerpunkte zur Literatur des 18.-21. Jahrhunderts, Literaturtheorie nichtkanonisierter Literatur, Medienwissenschaft.Sven Hanuschek, Prof. Dr., Germanist, Publizist, lehrt Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der LMU München. Bücher u.a. über Kipphardt, Johnson, Kästner; zuletzt über Heines Lyrik und Laurel & Hardy.