Jolas Briefe (2017. 336 S. 20,5 cm)

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  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783868276299

Description


(Text)
Tandi Reese wagt mit ihren Kindern einen Neuanfang - auf einer wunderschönen Insel im Atlantik. Die junge Mutter, die eine schwierige Vergangenheit hat, möchte endlich wieder auf die Beine kommen. Doch es ist gar nicht so einfach, alte Gewohnheiten abzulegen. Da macht ihr der Himmel überraschend ein Geschenk. Während sie das uralte Haus ihrer verstorbenen Nachbarin Jola entrümpelt, stößt Tandi auf geheimnisvolle Kästchen voller Gebetsbriefe, die sie in ihren Bann ziehen. Sie nehmen sie mit in eine längst vergessene Welt, die auf seltsame Weise mit ihrer eigenen verbunden zu sein scheint, und werden zum Auslöser umwälzender Veränderungen ...
Eine bezaubernde Erzählung von der Macht des Gebets.
(Extract)
Kapitel 1
Wenn dunkle Wolken aufziehen, flüchte ich in Gedanken immer zu einem besonderen, perfekten Tag in Rodanthe. Die Erinnerungen legen sich wie eine tröstende Decke um mich, eine viel benutzte Quiltdecke aus Sand und Himmel, die im Laufe der Zeit weich gewaschen wurde. Ich kuschle mich in diese Decke und sehe im Geiste das Haus am Ufer. Das Gebälk ist dem Wind und der Sonne ausgesetzt, die Holzschindeln haben sich gelockert und gleiten hier und da zu Boden wie die Schuppen eines mythischen Seewesens, die ans Ufer geschwemmt wurden. Die Tür einer Sturmluke hängt nur noch an einem einzigen Nagel. Sie schaukelt im Wind und schützt ein unbeschädigtes Fenster im zweiten Stock. Möwen ziehen ihre Kreise und landen auf den mit Salz besprühten Dachbalken - wie Plünderer, die kommen, um an dem Gerippe, das der Sturm übrig gelassen hat, zu picken.
Jahre später, als das Haus renoviert worden war, wurde hier ein Spielfilm gedreht. Eine Liebesgeschichte.
Aber ich verbinde die Geschichte dieses Hauses in Rodanthe mit der Erinnerung an einen Tag mit meinem Großvater. An einen behüteten Tag.
Wenn ich lange genug die Augen zusammenkneife und in die Sonne blicke, die sich auf dem Wasser spiegelt, kann ich ihn sehen. Nur seinen Schatten, gebeugt und knorrig, in seinem Arbeitsanzug und dem alten karierten Hemd mit den Perlmuttdruckknöpfen. Die Absätze seiner abgetragenen Arbeitsstiefel hängen in der Luft, während er auf den Balken im zweiten Stock balanciert und den Sturmschaden begutachtet. Er rechnet aus, was es die Eigentümer kosten wird, das Haus wieder instand zu setzen.
Er sucht etwas an seinem Gürtel. Jeden Augenblick wird er meinen Namen rufen und mich bitten, ihm zu bringen, was er nicht finden kann. Tandi, bring mir das blaue Maßband, oder Tandi Jo, ich brauche die grüne Wasserwaage aus dem Wagen ... Dann krame ich in der Werkzeugkiste nach diesen Sachen und hüpfe die Treppe hi-
nauf - ein kleines, braunhaariges Mädchen, das es allen rechtmachen will und das hofft, dass er mir eine Geschichte erzählt, wenn ich bei ihm oben bin. Hier, an dem Ort, an dem er aufgewachsen ist, sind alle Geschichten lebendig. Er will, dass ich die Outer Banks, diese Inselkette im Atlantik, kennenlerne, und ich sehne mich danach, sie zu erkunden. Jeden Zentimeter. Jede Geschichte. Jedes Detail über die Familie, auf die sich meine Mutter immer verlassen konnte und mit der sie trotzdem ständig auf Kriegsfuß stand.
Trotz der Verwüstungen, die der Sturm angerichtet hat, ist dieser Ort himmlisch. Hier spricht mein Vater, meine Mutter singt, und alles ist ausnahmsweise friedlich. Tag für Tag, wochenlang. Hier leben wir alle in einer abbruchreifen, altmodischen Wohncontainersiedlung aus den Sechzigerjahren zusammen. Mein Vater arbeitet auf Baustellen, die ihm mein Großvater vermittelt hat. Niemand knallt mit Türen oder verschwindet einfach. Dieser Ort hat etwas Magisches - das weiß ich.
Nachdem wir an jenem Tag das Haus an der Küste begutachtet hatten, gingen wir in Rodanthe spazieren. Ich spüre Opas raue Hand in meiner und seine Finger, die knorrig sind wie Treibholz, versprechen, dass alles, was kaputt ist, repariert werden kann. Wir schlendern an Häusern vorbei, an denen die Leute damit beschäftigt sind, die Sturmschäden zu beheben, an Bergen von durchnässten Möbeln und Schutt, an der alten Seerettungsstation Chicamacomico, wo die Heilsarmee auf dem Parkplatz warmes Essen verteilt.
Vor einem mit Brettern vernagelten Geschäft im Ort zwinkert mir ein Gitarrenspieler mit nacktem Oberkörper und langen, blonden Dreadlocks lächelnd zu. Mit meinen zwölf Jahren wende ich unsicher den Blick ab und erröte. Dann wage ich einen zweiten Blick, und ein sonderbares, unbekanntes Gefühl erfasst meinen Körper wie ein Stromstoß. Er zupft an seiner Gitarre, tippt im Takt mit seinem alten Turnschuh auf ein Surfbrett und spricht den Text mehr, als dass er ihn singt.

Läutet die Glocke, dass es an alle Ohren dringt,
Ihr

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