Die Welt der Märchen (Schriften zur Märchen-, Mythen- und Sagenforschung) (2018. 340 S. 210 mm)

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Die Welt der Märchen (Schriften zur Märchen-, Mythen- und Sagenforschung) (2018. 340 S. 210 mm)

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  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783868157260

Description


(Text)
Viele heute überlieferte Märchen sind in Geschichten übersetzte Darstellungen von Initiationsgeschehnissen. Sie stammen demgemäß aus den Initiationszeitaltern, also aus den schamanischen und rituellen Kulturepochen.
Diese beiden Thesen von Heino Gehrts, der sie in Schriften von Hans Siuts, Pierre Saintyves und Vladimir Propp vorbereitet fand, werden durch seine Aufsätze in diesem Band umfassend und sehr detailreich untermauert. Eine solche kulturgeschichtliche und literaturwissenschaftliche Aufklärung über den Zusammenhang von Märchenstruktur und den damals vorherrschenden kulturellen Gegebenheiten macht deutlich, dass die Märchen Ausdruck eines geistigen Entwicklungsstandes sowohl des Einzelmenschen als auch der menschlichen Gesellschaft sind. Damit ist der Grundstein dafür gelegt, sich der Frage, wie die Menschen in früherer Zeit ihr Leben in der Welt auffassten, einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu nähern.
(Extract)
Textprobe:
Der Ritt auf den Glasberg
Dieses Märchen vom Glasberg vertritt einen bestimmten Typus, AT 530. Die Märchen sind nämlich nicht alle so verschieden wie unsere Lebensläufe, sondern sie ordnen sich in Typen, die vor 85 Jahren in einem Register zusammengefaßt worden sind. Das Register umfaßt in 2500 Nummern alle möglichen überlieferten Erzählungen, und der jeweiligen Nummer werden die Buchstaben AT vorangestellt - nach den Verfassern des Registers, Aarne und Thompson. Bis 299 zählen die Tiermärchen; mit AT 300, dem Drachenkampfmärchen, beginnen die für uns eigentlich gewichtigen Wunder- oder Zaubermärchen; sie reichen bis 749. Daran schließen sich an die Legenden, die Novellenmärchen, die Erzählungen vom dummen Teufel oder Riesen - bis 1199. Damit haben wir uns vom eigentlichen Märchen schon weit entfernt; es folgen die Schwänke und die Lügengeschichten und schließlich noch einige für uns unbedeutende und gar nicht mehr märchenhafte Geschichten, Witze, Kettenerzählungen undandere.
Märchen noch so wunderbar, Dichterkünste machen's wahr, - so lautet die poetische Antwort auf unsere Frage nach dem Gehalt eines Märchens wie dessen vom Glasberg. Wir fragen aber weiter mit dem portugiesischen Erzähler nach der alten Wirklichkeit der Märchen. Der tote Vater, die Grabwache, sein Vermächtnis, der Ritt - was ist das alles? War das einmal alles etwas? - Die Antwort erhalten wir in einer Welt, die in den letzten 150 Jahren erst eigentlich erforscht worden ist, in der des Schamanentums. Es handelt sich dabei um einen Personenkreis in den alten und den altertümlichen Kulturen, dem es aufgegeben war, zum besten ihrer Gemeinden den unmittelbaren Umgang mit den Wesen, mit Göttern, Geistern, Totenseelen zu pflegen, sie gegebenenfalls auf einer Seelenreise an ihren Stätten aufzusuchen, die guten zur Hilfe zu bewegen, die bösen, insbesondere die Krankheitsdämonen, niederzuringen. Doch wird in den Märchen von schamanistischen Überlieferungen nicht etwa erzählt, als seien sie der eigentliche Gegenstand der Darstellung, als käme es auf die schamanische Wundertat an; das Märchen ist keine Schamanenlegende. Sondern es erzählt von menschlichen Geschicken innerhalb jener alten wundersamen Kulturkulisse. Die Geschicke haben die Form eines besonderen Ereignistyps, nämlich die der Initiation. Dieser Ereignistyp ist den rituellen und den schamanischen Kulturen und den esoterischen Gemeinden eigen, und die zugehörige Erzählung schildert die Einweihung in Gehalt und Gestalt der jeweiligen Kultur durch den Erwerb der ihr eigentümlichen Einsichten und Befähigungen. Ganz so sind auch die Märchen initiatische Erzählungen.
Die Märchen führen die Einweihungen insbesondere vor an ihren menschlichen Leitbildern, an den zum Königtum Berufenen. Könige sind im Zaubermärchen nicht erbliche Herrscher, nicht Rechtspersonen und Verwaltungsbeamte, sondern dem Wesen nach Schamanen. König wird im Märchen nicht ein Kronprinz, sondern wer etwas Bestimmtes vermag: sich in die Unterwelt hinabzulassen oder zu den Himmelsschlössern aufzufahren; Dämonen zu besiegen und Heilung zu bringen; stockende Geschicke zu lösen, das heißt, Wesen zu erlösen; Elementargeister und zaubrische Tiere als Helfer zu gewinnen. Auch das Mädchen bewährt sich auf ähnlichen Wegen und mit solchen Wesen als Geleitern. Mann und Weib finden den Herzgesellen auf goldenen Höhen, in der Unterwelt, in blauer Ferne. Wenn es um das Lebenswasser geht, so erringt der Held zugleich die Jenseitsbraut und zeugt mit ihr an der Quelle. Kurz, König wird, wer Schamanisches kann.
Könige und Schamanen haben auch dies gemeinsam, daß ihnen in besonderem Maße der Lebensglanz, das Wesenslicht eigen ist. Schamanische Sagen erzählen, wie das Licht zur Einweihung in Mann oder Weib eingeht; in unseren Märchen hat es die Gestalt wunderbarer Gewänder und Rüstungen und erscheint als Gold und Sonne, lichte Mädchenschönheit, Goldeners Haupthaar. - In den S

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