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Description
(Text)
Viele Polizeibehörden haben in der zweiten Hälfte der 90'er Jahre einen Strategiewechsel in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vollzogen und sich in unterschiedlichem Ausmaß für die Begleitung von Einsätzen durch Fernsehteams geöffnet. Polizeidokumentationen im TV erschienen als geeignetes Instrument, um sich vor einem Massenpublikum als moderner Dienstleister zu profilieren, das Vertrauen der Bürger zu gewinnen und sich als kompetenter Partner in gesamtgesellschaftlichen Präventionsnetzwerken zu präsentieren. Durch die Konkurrenz um Einschaltquoten zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern hat sich die Struktur des dokumentarischen Fernsehens jedoch deutlich verändert. Zu beobachten ist ein Prozess der Formatierung. Die Zeit, in der Dokumentationen die individuelle Handschrift eines Autors trugen und in erster Linie den Anspruch hatten, Informationen zu vermitteln, sind vorbei. Stattdessen werden die Beiträge in Sendereihen mit einem bestimmten Profil eingebettet. Dieses "Format" umfasst einen festen, für den Zuschauer leicht wiedererkennbaren Sendeplatz, eine bestimmte Länge und vor allem einen quotenoptimierten Inhalt. D.h., das dokumentarische Material wird im Hinblick auf den Unterhaltungswert ausgewählt und gestaltet. Der Siegeszug des "Infotainment" macht den kritischen, informationsorientierten Fernseh-Dokumentarismus zu einem Auslaufmodell. Vor diesem Hintergrund wird in der vorliegenden Untersuchung gefragt, ob Polizeidokumentationen noch geeignet sind, die Arbeit der Polizei authentisch darzustellen.
(Table of content)
Aus dem Inhalt:
- 1. Einleitung - TV-Dokumentationen: ein zentrales Strategieelement polizeilicher Öffentlichkeitsarbeit im Wandel
- 2. Die Entwicklung des Fernseh-Dokumentarismus
2.1 Was ist dokumentarisch? oder: die subjektive Authentizität des filmenden Beobachters
2.2 Die journalistischen Genres des Dokumentarischen
2.3 Von der Information zum "Infotainment": Formatierung und neue "Hybride"
- 3. Polizeiliche Programmstatistik - Zahlen, Daten, Fakten
3.1 Methodik / Untersuchungsraster
3.2 Programmanalyse - Das Erscheinungsbild der Polizeidokumentationen
3.3. Zusammenfassung
- 4. Die audiovisuelle Vermittlung der Polizeiarbeit im formatierten Fernsehen
4.1 Die Methode der Video-Hermeneutik
4.2 "Toto & Harry"
4.3 "Achtung Kontrolle - Einsatz für die Ordnungshüter"
4.4. "Spiegel TV Reportage"
4.5 "ZDF.reportage"
- 5. Fazit - Perspektiven des dokumentarischen Fernsehens für die polizeiliche Öffentlichkeitsarbeit
- 6. Anhang
6.1 Programmanalyse Polizeidokumentationen vom März 2009
6.2 Zuschauerquoten und Marktanteile gemäß TV-Ratings
6.3 Sendeminuten dokumentarischer Programme vom März 2009
- 7. Glossar: Definition der Einstellungsgrößen
- 8. Literaturliste



