Moskauer Pelmeni : Essay. Aus dem Litauischen von Claudia Sinnig. Ungekürzte Ausgabe (2017. 120 S. 15 cm)

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Moskauer Pelmeni : Essay. Aus dem Litauischen von Claudia Sinnig. Ungekürzte Ausgabe (2017. 120 S. 15 cm)

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  • 製本 Paperback:紙装版/ペーパーバック版
  • 商品コード 9783866602144

Description


(Text)
Dieser autobiographische Essay erkundet die geschichtlich motivierte Hassliebe zwischen Litauern (stellvertretend für Ostmitteleuropäer) und Russen. Aufgewachsen in einer zweisprachigen Umgebung im sowjetischen Vilnius, schildert der Autor Einflüsse der russischen Denkweise, Reisen durch Russland, die Auseinandersetzung mit der russischen Literatur und Kunst sowie die Jahre der Perestroika, die Unabhängigkeitsbewegung und schließlich persönliche Bekanntschaften mit russischen Schriftstellern und Intelektuellen. In Litauen wurde der Essay noch vor der Ukraine-Krise veröffentlicht und löste ein weites Echo in der Literaturkritik aus. Die gegenwärtigen Schwierigkeiten des Westens, Russlands Mentalität zu verstehen, verleihen ihm erneut Aktualität.
(Extract)
sisifo : autoren : bücher : arbeit am geistVorbestellen (7) Entdecken (247) Sehen (88) Hören (12) Film (3) Geistes- und Sozialwissenschaften (138)Suche...Los!Startseite » Vorbestellen » Katkus, Laurynas: Moskauer PelmeniIhr Warenkorbkeine Produkte[weiter>][Letzter>>]7 Artikel in dieser KategorieKatkus, Laurynas: Moskauer PelmeniISBN:978-3-86660-214-4Bearbeitung:ca. 1-2 Tage ca. 1-2 Tage12,95 EUR-> in Deutschland kostenfreier VersandJetzt bestellen !1Auf den MerkzettelARTIKELBESCHREIBUNGEssayAus dem Litauischen von Claudia SinnigDieser autobiographische Essay erkundet die geschichtlich motivierte Hassliebe zwischen Litauern (stellvertretend für Ostmitteleuropäer) und Russen. Aufgewachsen in einer zweisprachigen Umgebung im sowjetischen Vilnius, schildert der Autor Einflüsse der russischen Denkweise, Reisen durch Russland, die Auseinandersetzung mit der russischen Literatur und Kunst sowie die Jahre der Perestroika, die Unabhängigkeitsbewegung und schließlich persönliche Bekanntschaften mit russischen Schriftstellern und Intelektuellen. In Litauen wurde der Essay noch vor der Ukraine-Krise veröffentlicht und löste ein weites Echo in der Literaturkritik aus. Die gegenwärtigen Schwierigkeiten des Westens, Russlands Mentalität zu verstehen, verleihen ihm erneut Aktualität. Laurynas Katkus: geb. 1972 in Vilnius (Litauen), studierte Lituanistik in Vilnius sowie Vergleichende Literaturwissenschaft in Leipzig und Berlin, arbeitete beim Radio, in Verlagen und als Übersetzer, promovierte über Exil in der modernen Lyrik, mehrere Gedichtbände, ein Roman und eine Essaysammlung, Übersetzungen u. a. von Gottfried Benn, e. e. cummings, Peter Handke, Menke Katz, Susan Sontag ins Litauische, seine Texte wurden ins Englische, Deutsche, Slowenische, Polnische und Lettische übertragen, Mitglied im P.E.N., wurde mit verschiedenen Stipendien und Residenzen ausgezeichnet. Laurynas Katkus lebt als freischaffender Autor und Übersetzer mit seiner Familie in Vilnius.Claudia Sinnig: geb. 1965, aufgewachsen in Gotha, Studium der russischen und englischen Sprache und Sonderstudium der litauischen Literatur in Leipzig und Vilnius, Mitbegründerin der Lithuanian Review, der ersten unzensierten englischen Zeitung in Litauen, 1990 Mitarbeit im Pressebüro von Parlamentspräsident Landsbergis, Promotion, freie Autorin und Übersetzerin, lebt in Berlin.Leseprobe:MOSKAUER PELMENIIworan ich mich erinnere: an grüne Lampen, Stehleuchten mit grünen Schirmen am Bett, die ein weiches Licht verbreiten, das auf Möbel aus hellem Holz fällt, wegen ihnen erinnere ich mich daran, denn sie waren importiert - so hell und glatt, solche hatte ich noch nie gesehen, nicht in jenen Wohnungen, Krankenhäusern und Sanatorien, in denen ich bis zu jenem Tag, vor jener Reise übernachtet hatte, und daran, in diesem seltsamen Zwischen-Raum zu liegen und mir den funkelnden Fahrstuhl vorzustellen, der aus der Eingangshalle mit den weichen Teppichen zu unserem Zimmer hinauffuhr; oder an den Zug mit den jungen Schlafwagenschaffnerinnen, dessen Fenster nicht von einer Schmutzschicht überzogen und sogar mit bunten, kleinen Gardinen geschmückt waren, und besonders an den Speisewagen, wohin mich mein Vater führt, der mit der Sicherheit eines erfahrenen Passagiers, der diese Reise schon mehr als einmal unternommen hatte, für mich ein Omlett auf einem Metallteller oder etwas Ähnliches bestellt - und überdies auf Litauisch, obwohl sich das Litauische, von härteren, kraftvolleren Intonationen durchmischt und bedrängt, bereits allmählich zurückzieht, bis es sich schließlich nach der Ankunft in der frühmorgendlichen Luft des riesigen Weißrussischen Bahnhofs ganz verflüchtigt, um nur noch in einigen Schließfächern aufbewahrt zu werden - in unseren Köpfen, die sich ihren Weg durch die Menge bahnen, aber das wird erst später geschehen, jetzt ist Abend, schon werden die Lichter gelöscht, die grünen Lampen gehen aus und auch die Lampen im Abteil, nur der Plafond leuchtet

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